Ergebnis der Spurensuche
Provenienzforschung. Ein sperriger Begriff. Doch was sich dahinter verbirgt, ist oft so spannend wie ein Krimi. Es gilt viele Spuren zu verfolgen. Manche führen in die Irre, andere auf die richtige Fährte und wieder andere laufen ins Leere. Was auf den ersten Blick eindeutig erscheint, entpuppt sich auf den zweiten als verwirrend und komplex. Und längst nicht immer steht am Ende ein eindeutiges Urteil. Wie vielschichtig das Thema ist, hat das Museum Huelsmann anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums anschaulich auf den Punkt gebracht.
Krönender Abschluss
Mit der Herausgabe der Publikation „Vermächtnis sucht Herkunft – Provenienzforschung zur Sammlung Friedrich und Gertrud Hülsmann in Bielefeld“ hat das Forschungsprojekt zur Herkunft von insgesamt 1.000 Objekten des Sammlerpaares Hülsmann nun seinen Abschluss gefunden. Mit großzügiger Unterstützung des Deutschen Zentrums für Kulturverluste (DZK) konnte in der dreijährigen Überprüfung die Geschichte der Kunst- und Kulturobjekte im Hinblick auf ihre ehemaligen Besitzer geklärt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen nun in Form einer ansprechend gestalteten Broschüre vor. Sie vereint den Objektkatalog mit seinen Details zu den untersuchten Objekten mit sechs Beiträgen, in denen sich verschiedene Autoren der Sammlung Huelsmann und den Methoden der Herkunftsanalyse widmen.
Übrigens hatte das Museum Huelsmann als erste Kultureinrichtung in OWL mit der systematischen Erforschung seiner Sammlungsgeschichte begonnen. Mit der kritischen Überprüfung, ob die Kunstwerke möglicherweise unrechtmäßig in die Sammlung gelangt sind, wollte sich das Museum seiner historischen Verantwortung stellen. „Dabei wurde schnell deutlich, dass jeder Fall anders liegt und eine differenzierte Betrachtung erfordert“, unterstreicht die ehemalige Museumsleiterin Prof. Dr. Hildegard Wiewelhove. Wer mehr erfahren will, kann in der Publikation jetzt auf spannende Spurensuche gehen.
Der Katalog ist für 12,50 € an der Museumskasse erhältlich.