Gift, Genuss und Mythos

Der rote Fliegenpilz, der delikate Champignon, der edle Steinpilz – das sind die klassischen Beispiele, die Menschen in den Sinn kommen, wenn sie an Pilze denken. Sie können Delikatesse sein, sie können uns krankmachen – wie zum Beispiel Schimmelsporen in der Luft – und sie können auch tödlich sein wie der gefürchtete Knollenblätterpilz. Sie können aber auch Lebensretter sein. Das Antibiotikum Penicillin, gewonnen aus einem Schimmelpilz, läutete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine medizinische Revolution ein.

Unglaublich vielfältig

Pilze bilden neben Pflanzen und Tieren ein eigenes Reich in der Welt der Lebewesen. Ihre gewaltige Vielfalt reicht vom einzelligen Hefepilz bis zum größten Lebewesen der Welt. Viele Pilze bilden Symbiosen mit anderen Lebewesen und sind so maßgeblich verantwortlich für unsere Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Auch die Hefe – ebenfalls ein Pilz –darf nicht vergessen werden. Sie steckt nicht nur im Brot oder Süßgebäck, sondern ist auch für den Gärungsprozess alkoholischer Getränke verantwortlich. Kurz gesagt: Ohne Pilz kein Pils.

Etwa 120.000 Arten sind bisher wissenschaftlich beschrieben, ihre tatsächliche Vielfalt wird aber auf mehrere Millionen Arten geschätzt. Aus Fossilfunden wissen wir, dass Pilze seit mindestens 450 Millionen Jahren existieren. Die Ausstellung lenkt den Blick auf diese ganz besondere Lebensform – irgendwie vertraut, und doch voller Überraschungen. Je tiefer man in ihre Welt eintaucht, desto seltsamer erscheinen uns ihr Leben, ihre Überlebensstrategien und ihre zahlreichen Vernetzungen mit dem Rest der Natur.

Entwickelt wurde die Ausstellung vom Team des Museums am Schölerberg in Osnabrück. Begleitend zur Ausstellung finden Führungen und Bildungsangebote für Kitas und Schulen sowie Abendvorträge zur spannenden Biologie der Pilze statt. Aktuelle Informationen unter www.namu-ev.de

  • 8. Dezember 2021
  • Naturkunde-Museum
  • — 27. Februar 2022
  • Naturkunde-Museum