piano forte

Das wiederkehrende Format „Eine Lange Nacht Musik“ der Cooperativa Neue Musik findet in diesem Jahr unter dem Titel „piano – forte“ statt. Drei Konzerte an einem Abend. Das Klavier steht im Mittelpunkt. Dieses kann nicht nur piano und forte, sondern in vielen anderen Spielweisen, Stilistiken und Nuancen gespielt werden. Drei sehr verschiedenartige pianistische Programme werden in jeweils 45-minütigen Konzerten an diesem Abend vorgestellt. Mit ebenfalls sehr unterschiedlichen Interventionen des Cooperativa Ensembles.

Den Beginn um 19 Uhr macht die aus Baku stammende Bielefelder Pianistin Djamilija Keberlinskaja-Wehmeyer (Bild oben). Sie ist als Kammermusikerin und Liedbegleiterin in der Region und weit darüber hinaus bekannt. Als Korrepetitorin arbeitet sie an der Musikhochschule in Detmold und in der Universität Bielefeld. Ihr Programm verfolgt die Idee, Präludien aus verschiedenen Zeiten und Ländern nebeneinander zu stellen. So setzt sie den ehrwürdigen J.S. Bach neben den Crossoverkomponisten Ketan Bhatti, den folkloristischen Komponisten Gara Garayev aus Aserbaidschan neben den ukrainischen Jazzpianisten Nikolai Kapustin und die russisch-amerikanische junge Avantgarde-Komponistin Lera Auerbach. Starten wird das Programm zusammen mit der Sängerin Edith Murasova mit der Uraufführung der Liedkomposition „Morgengrauen“ von Willem Schulz zu einem Text von Barbara Daiber.

Im zweiten Konzert um 20:15 Uhr wechselt die Thematik mit der japanischen Pianistin Michiko Saiki zu „Experiment und Sozialkritik“. Die Multimediakünstlerin ist eine passionierte Verfechterin der zeitgenössischen Musik, vor allem in der Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Künstlerinnen. Sie spielt weltweit als Solistin und Kammermusikerin. In diesem Konzert ehrt sie Luigi Nono zu seinem 100. Geburtstag mit einem seiner Werke zum Thema Tod. Giulia Lorusso wiederum schrieb einen feministisch inspirierten Zyklus im Dialog mit Michiko Saiki. Und in Anaparastasis III “The Pianist” für Piano und Ensemble stellt Jani Christou die menschliche und künstlerische Kommunikation infrage.

Der bekannte Berliner Pianist Jan Gerdes balanciert im dritten Konzert „Songs and Improvisations“ zwischen Jazz, Pop, Klassik und zeitgenössischer Musik. Er lässt eigene Songs, Jazzstandards wie My Favorite Things, einen Popsong von Björk, ein Intermezzo von Johannes Brahms oder ein Klavierstück von Arnold Schönberg in die Welten der experimentellen improvisierten Musik abtauchen. Der Schlagzeuger des Cooperativa Ensembles, Jan Jesuthas, tritt im Laufe des Sets mit musikalischen Akzenten hinzu.

Zwischen den Konzerten ist Zeit für Kommunikation und Entspannung. Und in einem Filmbereich werden neue Videos des Cooperativa Ensembles präsentiert.

Die Lange Nacht Musik wird gefördert vom Land NRW und dem Kulturamt Bielefeld.

  • 22. November 2024
  • Rudolf-Oetker-Halle
  • 19:00 Uhr