Ein Querschnitt der Bielefelder Gesangskultur
Sie ist ein fester und außerordentlich stimmgewaltiger Bestandteil des Bielefelder Kulturkalenders: die Nacht der Chöre. Im Feburar präsentieren vier lokale Vokalensembles in der Rudolf-Oetker-Halle ihr ganzes Können. KuMuChor, Shantallica, Vetternwirtschaft und Wozachor wollen das Publikum dabei mit unterschiedlichen Gesangskompositionen begeistern.
Das jüngste Musikensemble der Universität Bielefeld – der KuMuChor – hat seinen Ursprung in der Abteilung für Kunst und Musik der Hochschule. Rund 30 Sängerinnen und Sänger verbindet mit Chorleiter Stefan Ehring ihre Leidenschaft für die Musik, ihre Freude an der gemeinsamen musikalischen Arbeit und ihr unbedingter Wille, das Publikum mitzureißen.
„Wir freuen uns sehr und sind stolz, nun zum dritten Mal in der ehrwürdigen Rudolf-Oetker-Halle singen zu dürfen“, erklärt Shantallica-Käpt‘n Rolf Henrichsmeyer. Die Seemänner haben ihr sowieso schon buntes Programm in der Corona-Zeit um zahlreiche Klassiker aus der irischen und englischen Pub-Szene wie z.B. „Sweet Caroline“, „Those were the Days“ und „Dirty Old Town“ erweitert. Der „Dompteur“ der Shantallicas wird wieder der musikalische Leiter Markus Eberhard sein. Begleitet werden die Shanties von Musikern an Gitarre, Schlagzeug, Bass und Akkordeon.
Der total gemischte Chor Vetternwirtschaft kann auf eine lange Geschichte verweisen. Erfunden hat ihn Thorsten v. Knebel 1999, weshalb der Chor bis 2014 Knebelchöre hieß. Der Nachname des neuen Chorleiters inspirierte zur Umbenennung in Vetternwirtschaft. Trotz weiterer Chorleiter – seit 2020 ist Sebastian Döring am Ruder – hat das Ensemble am Namen festgehalten. Bekannt ist der Chor für das vielseitige Repertoire von Renaissance bis Rock, gemischt mit gewagten Pop- und Schlagerinterpretationen. Dabei ist dem Chor der Spaß am gemeinsamen Singen schon immer wichtiger als das Streben nach Perfektion.
Die Anfänge des Wozachors 1984 gehen auf den Kampf gegen die Apartheid in Südafrika zurück. „Woza“ bedeutet „Stehe auf, erhebe Dich“ und entstammt der südafrikanischen Nationalhymne. Der dem Welthaus Bielefeld verbundene Chor macht sich stark gegen Nationalismus, Rassismus und Unterdrückung jeglicher Art. Diese Haltung spiegelt sich im Repertoire wider: Theodorakis, Brecht/Weill und Biermann gehören ebenso zum Programm wie alte und neue jiddische Lieder. Seit Ende 2016 ist Johannes Vetter Chorleiter.
- 5. Februar 2022
- Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld
- 20:00 Uhr