Caroline Klose
Sie ist Teil des Teams hinter dem Team und sorgt hinter den Kulissen dafür, dass die Profis des DSC Arminia Bielefeld beste Voraussetzungen vorfinden, um ihre Leistung auf dem Platz abrufen zu können. Seit dem 16.5.2019 ist Caroline Klose Team-Managerin und Assistentin von Samir Arabi, Geschäftsführer Sport.
„Wenn ich meinen Namen am Telefon buchstabieren muss, weiß ich, dass ich es mit jemandem zu tun habe, der nicht fußballaffin ist“, sagt die 37-Jährige lachend. Caroline Klose organisiert und koordiniert alles rund um die Heim- und Auswärtsspiele des DSC. Unzählige Details gilt es zu bedenken. Sie bucht die Hotels, sorgt dafür, dass das richtige Essen pünktlich auf dem Tisch steht, bereitet das Trainingslager vor, kümmert sich um die Anund Abreise, betreut die „Jungs“, die neu sind, und ist Ansprechpartnerin für deren Frauen. Bei den Auswärtsspielen reist sie schon vor der Mannschaft an, damit mit deren Ankunft alles perfekt vorbereitet ist.
Nach der erfolgreichen Saison 2019/2020 und dem Aufstieg hat sich ihr Aufgabenfeld in der Bundesliga nicht deutlich verändert. „Die Abläufe sind im Großen und Ganzen dieselben geblieben“, stellt sie fest. Denn: „Wir haben bereits in der 2. Liga sehr professionell gearbeitet. In dieser Saison haben wir viele ausländische Spieler dazubekommen. Da standen zusätzlich noch mal andere Themen als die Wohnungssuche und der Umzug der Familie im Fokus. Es ging um Sprachkurse und ganz allgemein um die Unterstützung beim alltäglichen Leben in Bielefeld. Auch die nichteuropäischen Spieler haben sich schnell integriert, weil sie durch ihre vorherigen Profi-Stationen Europa schon kannten. Da wir im Kontext Fußball unterwegs sind, haben wir ein verbindendes Element.“
Die Basis der guten Zusammenarbeit ist Vertrauen. „Was ich mit den einzelnen Spielern bespreche, bleibt unter uns. Das ist mir wichtig“, unterstreicht die Team-Managerin, die am liebsten im Hintergrund agiert. Eine namentliche Nennung bei der TV-Liveübertragung gegen Bayern München oder dass sie beim Spiel gegen Wolfsburg im Bild zu sehen war, als sie Kapitän Fabian Klos vor dem Anstoß das Plakat in Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau reichte, all das ist ihr eher unangenehm. „Ich weiß ja, wo die Kameras stehen“, lacht sie. „Deshalb kann ich das meist vermeiden.“
CORONA, GEISTERSPIELE UND CO.
Als am 13. März 2020 das erste angesetzte Geisterspiel gegen Osnabrück wenige Stunden vor Beginn doch noch abgesagt wurde, bereitete das Caroline Klose ein mulmiges Gefühl. „Wir standen ja gerade richtig gut da und keiner wusste, ob wir die Saison zu Ende spielen dürfen. Gemeinsam mit dem ganzen Funktionsteam haben wir das Hygiene-Konzept der DFL an unsere Gegebenheiten angepasst und alles vorbereitet und standen somit in den Startlöchern, als es im Mai wieder losging.
Das erste Geisterspiel war schon merkwürdig, gerade gegen Osnabrück, weil wir ja wissen, was da normalerweise im Stadion mit unseren Fans los gewesen wäre. Trotzdem sind wir dankbar, dass wir spielen dürfen. Das ist schon ein Luxus.“ Und der emotionalste Moment: „Das war ganz klar gegen Dresden. Als das 4:0 fiel, war klar, jetzt haben wir den Aufstieg geschafft!“
Die Team-Managerin ist immer ganz nah dran an der Mannschaft. Ist bei jedem Training dabei und sitzt an den Spieltagen auf der Bank. Viel Freizeit bleibt da nicht. „Das muss man schon wollen“, sagt Caroline Klose. „Für meine Familie und meine Freunde ist das okay. Sie stecken zurück, weil sie sehen, wie viel Spaß mir die Aufgabe macht.“ Apropos: Am meisten Spaß macht ihr der Kontakt zu den Jungs und die Vielfältigkeit des Jobs. Kein Tag ist wie der andere. „Alle arbeiten die ganze Woche akribisch daran, den Spieltag am Wochenende erfolgreich zu gestalten.“
FUSSBALL IMMER IM FOKUS
Ihre Leidenschaft für das Runde, das ins Eckige soll, lebt sie schon seit Kindesbeinen. „Ich bin gebürtige Verlerin. Mein Vater war Schiedsrichter und ich habe ihn immer zum Fußballplatz begleitet. Ich bin mit dem Fußball groß geworden und dabei geblieben.“ Mit ihrem Vater war sie seinerzeit auch das erste Mal auf der Alm, der heutigen SchücoArena. „Das war schon cooler als in Verl“, erinnert sich die heute 37-Jährige.
Bereits 2001 hat sie ein Praktikum bei Arminia gemacht, anschließend eine Ausbildung zur Sportund Fitnesskauffrau absolviert und bis 2011 für den DSC gearbeitet. Dann war es noch mal Zeit für etwas Neues. In Vollzeit studierte Caroline Klose Erziehungswissenschaft und Psychologie und war ein Jahr in der Jugendhilfe tätig. „Ich wollte unbedingt zurück in den Fußball. Eigentlich hätte mich die pädagogische Leitung des Nachwuchsleistungszentrums interessiert, aber dann sind es doch die Profis geworden.“
Die Aufgabe hat sie von Katrin Meyer übernommen. „Es war der ausdrückliche Wunsch der Geschäftsführung, dass der Job wieder von einer Frau übernommen werden soll“, berichtet Caroline Klose. „Vielleicht liegt Frauen das Betüddeln dann doch mehr“, so die sympathische Team-Managerin, die in den ganzen Jahren mit Arminia schon viel erlebt hat. Ein Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu gucken. „In meinen Anfangsjahren bei Arminia haben wir von 2004 bis 2009 fünf Jahre 1. Liga gespielt. Auch da haben wir die ein oder andere hohe Niederlage kassiert und trotzdem die Klasse gehalten. Ich glaube fest an den Klassenerhalt, den wir dann – das wäre mein Wunsch-Szenario – zusammen mit unseren Fans feiern.“
