BIELEFELDS RADKNOTENPUNKTE

Der Start war holprig. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist nun alles in die richtigen Bahnen gelenkt – Standorte wurden korrigiert und falsche Beschriftungen ausgetauscht. Dennoch kann es an der ein oder anderen Stelle noch zu Irritationen kommen“, sagt Barbara Choryan, Nahmobilitätsbeauftragte der Stadt, mit Blick auf die neuen Beschilderungen. Sie sollen RadfahrerInnen nicht in die Irre führen, sondern den Weg weisen. Freizeitradler profitieren von der Verknüpfung von Routen durch sogenannte „Radknotenpunkte“. Fahrspaß inklusive.

Bielefeld ist die erste Stadt in der Region, die das Prinzip der Radknotenpunkte – in den Niederlanden ein bereits seit langem etabliertes System – umsetzt. Dem verwirrenden Schilderwald setzt das neue Beschilderungskonzept, in das auch NRW-Routen und das Grüne Netz des Umweltamtes integriert wurden, ein Ende. „Die neue Beschilderung soll im Mai fertig sein“, erklärt Barbara Choryan. Insgesamt werden über 1.000 Standorte nach und nach neu aufgebaut oder aber geändert. Die rot-weiße Beschilderung macht das 500 km große Radwegenetz erfahrbar. Und sorgt für Orientierung: Mit Infotafeln an den Knotenpunkten, 20 neuen Flyern, aber auch mit Apps und GPS-gestützt. „Es gibt für neue und bestehende Routen, auch für die alten BI-Routen 1-10, die künftig Radtouren-Tipp heißen, einen neuen Flyer. Neben Informationen zum Knotenpunktsystem und zur Routenführung, inklusive Höhenprofil, der jeweiligen Route wird in den Flyern auf Sehenswertes an der Strecke aufmerksam gemacht“, so Gabriele Weber, die die Erstellung neuer Flyer und Infotafeln verantwortet. Bislang gab es unterschiedlichste Ausschilderungen. Sie reichten vom Grünen Netz über die BahnRadRouten bis hin zu den Feierabendrouten, die ebenfalls einzeln ausgewiesen wurden. „Also ein ziemliches Schilder-Wirrwarr“, wie Barbara Choryan feststellt. Bielefelder können sich künftig anhand der nummerierten Knotenpunkte orientieren und darüber auch „eigene Touren“ zusammenstellen. Das bestehende Radwegenetz bildet die Basis für die Routenführungen. Knotenpunkte befinden sich an Stellen, wo sich Routen überschneiden. Denn wo sich Wege kreuzen, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Knotenpunkte gibt es über das gesamte Stadtgebiet verteilt, an Einfahrtswegen der Region ebenso wie am Hauptbahnhof. 30 Standorte sind mit Infotafeln ausgestattet.

“Ich mag alle Touren gern, besonders schön finde ich von “Quelle zu Quelle”, die einzige Streckentour unter den Rundtouren. Die 70 Kilometer lassen sich gut mit einer Bahnfahrt oder Hotelübernachtung kombinieren.”

Gabriele Weber

Sie ermöglichen – wie bei Wandertafeln – einen Überblick über den gesamten städtischen Routenverlauf und beschreiben eine Route näher. Jede Infotafel ist zudem mit einem QR-Code versehen. So lassen sich einzelne Themenrouten bequem aufs Smartphone laden. Highlights entlang der Strecken lassen sich so gut erfassen – geschichtlich und historisch – und laden zu Abstechern ein: vom Wasserturm Windel bis hin zum Schwarzbachtal, den Töpker Teichen oder dem Adlerdenkmal in Jöllenbeck.

FUSSBALL ROUTE

800 Kilometer quer durch NRW radeln, die Hauptsehenswürdigkeiten des Landes genießen und alle legendären Stätten des nationalen und internationalen Fußballgeschehens sehen, wie das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund.

www.deutschefussballroute.de

„EINE MEINER LIEBLINGSTOUREN IST
„UM‘ PUDDING“. AUF DER TOUR KANN
ICH MIT MEINEM KLEINEN KIND
AUCH ZAHLREICHE SPIELPLÄTZE IM
INNENSTADTBEREICH ANSTEUERN.
MIT MEINEM NEUEN LASTENRAD
MACHT ES JETZT AUCH SPASS BIS
ZUM TIERPARK ZU FAHREN.“

Barbara Choryan

„Wir wollen den Freizeitradverkehr nach vorne bringen“, unterstreichen Barbara Choryan und Gabriele Weber. 2015 wurde das Konzept durch einen externen Gutachter entwickelt, eng begleitet von der lokalen Projektgruppe, die alle Radakteure von ADFC über Bielefeld Marketing bis hin zur Stadt einschließt. Acht neue Routen – bis auf eine sind es Rundtouren – sollen neben den Feierabendrouten Appetit machen aufs Rad umzusatteln. Sie sind thematisch angelegt, durch ihre Logos erkennbar und sprechen mit unterschiedlichen Streckenlängen vielfältige Bedürfnisse an. Von familienfreundlichen Touren mit vielen Pausenorten, wie Spielplätzen und Picknickplätzen, bis hin zu durchaus anspruchsvollen Strecken. „Bielefelder, aber auch Touristen, können durch die neuen Routen und die Verknüpfung durch die Radknotenpunkte neue Ecken der Stadt entdecken“, so die Nahmobilitätsbeauftragte. Nicht immer geht es über Radwege, auch Feld- und Wirtschaftswege – und, wo es anders nicht machbar ist, auch Straßen – sind in den Routen enthalten, aber auch benannt. Die Natur zu erleben und Unbekanntes zu entdecken, steht im Fokus. „Und nicht schnell von A nach B zu kommen“, betonen Barbara Choryan und Gabriele Weber.

GLOBALGOALS RADWEG

Der „Millenniums-Radweg“ heißt heute „Global-Goals-Radweg“. Vom Welthaus Bielefeld ins Leben gerufen, um die acht weltweit geltenden Entwicklungsziele der UN bekannt zu machen. Mit Lernstationen zu „Nachhaltigen Entwicklungszielen“.

Bielefeld malerisch

… hieß früher „Bielefeld natürlich“ und bietet zahlreiche Stationen rund um die Themen Landschaft, Wasser und Geologie im Norden Bielefelds. Eine relativ sportliche Route, überwiegend mit Fahrten „durch`s Grüne“.

Bielefelder Romanzen

Bielefelder Romanzen führt die Radfahrenden zu reizvollen Picknickplätzen und anderen romantischen Orten der Stadt.

um’ Pudding

Diese kurze und prägnante Rundtour führt durch die Innenstadt Bielefelds, vorbei an den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und historischen Highlights

Bielefeld aufspüren

Eine Familientour für alle Sinne: Dem Wasserrauschen lauschen, Abenteuerspielplätze erklettern, frisch gemahlenen Kaffee erschnuppern oder westfälisch genießen

Bielefelder Silhouetten Nord

Neben historischen Zielen und einem möglichen Abstecher nach Heepen stehen vor allem die teils malerischen Ausblicke im Fokus der Tour.

BahnRadRouten

Die Touren lassen sich dank GPS etappenweise planen.

  • Etwa 160 Kilometer lang ist die kürzeste der drei BahnRadRouten „Teuto-Senne“.
  • Mit über 300 Kilometern Länge ist die BahnRadRoute Weser-Lippe von Bremen über Bielefeld nach Paderborn die längste der drei BahnRadRouten.
  • Rund 275 Kilometer geht’s entlang der BahnRadRoute Hellweg-Weser. Von Soest entlang des Hellwegs durch die Bäder Sassendorf, Westernkotten und Waldliesborn bis nach Rietberg und Rheda-Wiedenbrück ins Gütersloher Land.