Insektenessen

Erster Gang: Macaroni Rigate, hergestellt mit Buffalo-Würmer-Pulver. 18 Prozent natürliches Protein verspricht der Hersteller. Eigentlich sind Buffalo-Würmer die Larven des Getreideschimmelkäfers – da ist die englische Formulierung doch weniger abschreckend. Der Ekelfaktor hält sich in Grenzen. Die Pasta sieht nach 7 Minuten Kochzeit „ganz normal“ aus. Und der Geschmack? „Ähnlich wie Vollkornnudeln“ sind sich unsere Tester einig. Die Vegetarier unter uns sind natürlich konsequent und essen auch keine Insekten. „Etwas teigiger als richtige Nudeln“, stellt Guido fest. „Mehliger“, wirft Luisa ein. Sigrid findet die Pasta zwar etwas kratzig, aber betrachtet sie als gute Alternative zu Dinkel oder Getreide – wie auch Teresa, die die Nudel isst, sich bei dem Gedanken an frittierte Heuschrecken aber schütteln muss.

Allerdings stellt sich im Nachgeschmack eine Bitternote ein, wenn man die Pasta pur verzehrt. Aber das müssen wir gar nicht, denn Elisa kredenzt uns noch eine super leckere Tomatensauce – vorsichtshalber insektenfrei. Bemerkenswert ist, dass die hiesigen Supermärkte – wie Elisa auf einer ausdehnten Shopping-Tour feststellte – nicht viel Auswahl in den Regalen zu bieten haben. Deshalb hat Jule die weiteren Leckerlis im Netz bestellt. Beim nächsten Gang sind einige Teilnehmer raus. Alicia, die bei der Pasta noch ganz weit vorn war, steigt aus. Auch Luisa ist die nächste Testrunde nicht geheuer. Denn auf den Tisch kommen in Europa gezüchtete, gefriergetrocknete Mehlwürmer. Sie kommen im Reagenzglas daher und wurden von Jule in der Pfanne geröstet – eine Ladung pur und eine mit Öl. Die in Öl angebratenen Insekten sind recht salzig und wenn man das Kopfkino ausblendet, ein herzhafter Snack. Die ohne Öl hingegen riechen und schmecken muffig. Laura findet Insekten eigentlich widerlich, probiert aber dennoch tapfer. Beim Energie-Riegel „Bug Break“ mit gerösteten Buffalo-Würmern sind alle wieder dabei. Zwar sieht man ganze Tiere, aber der süße Geschmack von Sesam, Mandeln und Karamell überwiegt. Mit über 2 Milliarden Menschen, die Insekten essen, wirbt der Hersteller. Pro 100 g enthält der Riegel 14,8 g Eiweiß, aber auch 38,5 g Zucker und damit 503 kcal. Zum Vergleich: Die Mehlwürmer bringen es pro 100 g auf 54,1 g Protein, kaum Zucker und 29,4 g Fett. Zum Nachtisch gibt’s einen giftgrünen Lolli mit Grille. Jule arbeitet sich bis zum Insekt vor. „Ich weiß allerdings nicht, warum das erstrebenswert sein sollte. Das Drumherum schmeckt nach Zucker und eine Grille brauche ich wirklich nicht im Lolli. Ist lustig, aber sinnfrei.“ Wer übrigens eine Allergie gegen Hausstaub oder Schalentiere hat, könnte auch auf Insekten allergisch reagieren.

FAZIT:

Eigentlich ist es eine reine Kopfsache. Sind die Insekten nicht in ihrer Gänze zu sehen, klappt’s auch mit dem Verzehr. Aber bei einer Sache ist sich unser Team einig: Lebendig sollten die Viecher nicht sein.