In einer quirligen Metropole trifft man auf spannende Menschen, die das Stadtleben durch ihr engagiertes Tun bereichern. Wir stellen einige von ihnen vor.

Kyungwon Shin

Fotografin

„Ich fotografiere, weil ich Schönes dort sehe, wo andere oft nicht hinschauen. Wenn mich etwas berührt, bleibe ich stehen, nehme es wahr und halte es fest.

Und wenn andere etwas nicht sofort wahrnehmen oder von Vorurteilen und falschen Bewertungskriterien geleitet werden, wird das für mich zu einem besonders wichtigen Thema, denn ich möchte die Schönheit, die ich sehe, mit anderen teilen.“ So beschreibt Kyungwon Shin die Motivation ihrer Arbeit. Geboren in Busan (Südkorea), hat sie in Bielefeld an der FH Fotografie studiert. In ihrer neuen Heimatstadt hat sie das Schöne an unerwarteter Stelle entdeckt. Seit vielen Jahren porträtiert sie Menschen von der „Tüte“ in unterschiedlichen Langzeitprojekten. „Als ich das erste Mal dort vorbeikam, habe ich – wie viele andere – weggeschaut. Doch dann hatte ich eine Begegnung, die mich innehalten ließ. Ich sah nicht nur eine ‚Szene‘, sondern einzelne Menschen mit ihren eigenen Geschichten. Seit 2009 dokumentiere ich ihre Lebensrealitäten fotografisch“, so Kyungwon Shin. „Die ‚Tüte‘ ist für viele der einzige soziale Treffpunkt, an dem sie ernst genommen werden. Mein Anliegen ist es, ihre Perspektiven sichtbar zu machen, ihre Geschichten zu teilen und den Blick auf sie zu verändern.“

Chris und Reinhard (Foto: Kyungwon Shin)

Mit dem Projekt ‚FLOWER‘ bietet die Fotografin zudem seit 2024 regelmäßige Kunstworkshops für Menschen in prekären Lebenslagen im Grünen Würfel am Kesselbrink an. Unterstützung erhält Kyungwon Shin dabei durch das Künstlerinnenforum Bielefeld – OWL(KF), dessen Mitglied sie seit 2022 ist. „Zuvor habe ich mein Projekt an der ‚Tüte‘ allein verfolgt, doch durch das KF habe ich nicht nur Unterstützung, sondern auch eine Gemeinschaft gefunden. Ohne die großzügigen Kunstmaterial-Spenden der KF-Mitglieder wären die Kunststunden im Grünen Würfel nicht möglich.“ Doch es geht ihr nicht nur um diesen Rückhalt. Auch den Austausch mit den Künstlerinnen empfindet sie auf künstlerischer, organisatorischer und persönlicher Ebene als bereichernd: „Das KF ist für mich ein Ort des gemeinsamen Wachsens und ein wichtiger Teil meines Lebens in Deutschland.“

Tipps: Die Kunststunden finden jeden Montag von 15-18 Uhr im Grünen Würfel am Kesselbrink statt.

Instagram @k_yung_won.

Im Rahmen der Nachtansichten am 26.4. zeigen Künstlerinnen im Künstlerinnenforum Werke zum Thema „Druck/Grafik/ Zeichnung“ und bieten eine Stempelaktion für Kinder an.

www.kuenstlerinnenforum-bi-owl.de

Dr. Friederike von Gross & André Weßel

Neue Doppelspitze der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V.

Die beiden Expert*innen für Medienpädagogik und Medienbildung bilden als Co-Geschäftsführende die neue Doppelspitze der GMK, die sich seit mehr als vierzig Jahren für die Förderung von Medienkompetenz und Medienbildung einsetzt.

„Dabei werden, auch unter Berücksichtigung Inklusiver Medienarbeit und digitaler Barrierefreiheit, soziale, ethische, kulturelle, kreative und politische Aspekte mit technischen Kompetenzen und Voraussetzungen verknüpft“, erklärt Dr. Friederike von Gross, seit 2016 Geschäftsführerin der GMK, Medienpädagogin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin, die Arbeit.

„Auf diesem Weg soll es allen Menschen ermöglicht werden, sich aktiv, verantwortungsbewusst, selbstbestimmt und sicher in der durch die Digitalisierung geprägten Gesellschaft zu bewegen und zu artikulieren.

Medienbildung hat zum Ziel, Partizipation erfahrbar zu machen sowie Menschen zu befähigen, eigene Ideen, Wünsche und Haltungen kritisch-reflektiert und kreativ einzubringen und somit in, an und durch Medien an gesellschaftlichen Diskursen teilzuhaben“, fügt André Weßel hinzu, der im April 2023 zur GMK kam und zunächst das Projekt #DigitalCheckNRW leitete. Die Zukunft der GMK zu gestalten, schließt auch das Erkennen von Desinformation, einen souveränen Umgang mit KI sowie das sichere Agieren im digitalen Raum ein. Wesentlich ist für die neue Doppelspitze dabei, dass der öffentliche Diskurs zu Medienthemen sachlich, differenziert und lösungsorientiert geführt wird. Als größter medienpädagogischer Fachverband für Institutionen und Einzelpersonen ist die GMK Plattform für Diskussionen, Kooperationen und neue Initiativen.

www.gmk-net.de.