BIELEFELD BULLDOGS
Als Linebacker ist er, wie der Cornerback oder der Safety, Teil der Defensive der Bielefeld Bulldogs und sorgt dafür, dass die Gegenmannschaft möglichst wenig Raum gewinnt. „Wir machen Druck und versuchen durchgebrochene Running Backs oder angespielte Passempfänger mit einem Tackling früh zu Boden zu bringen“, erklärt Felix Labus. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga der German Football League (GFL 2) hat sich auch für ihn persönlich ein langgehegter Traum erfüllt. Ein Auslandsjahr in den USA brachte ihn vor über zehn Jahren zum American Football.
„In North Carolina habe ich 2013 eine Saison in der Highschool-Mannschaft gespielt. Den Sport, den ich bis dahin nur aus Filmen kannte, fand ich absolut cool“, erzählt der gebürtige Hamburger, der eigentlich im Handball verwurzelt war und – zurück in Deutschland – zunächst beiden Sportarten treu blieb.
Den Entschluss, den Sport ruhen zu lassen, fasste er 2017 als er fürs Jurastudium nach Bielefeld wechselte. Der Plan ging nicht auf. In der Unihalle standen die Bielefeld Bulldogs und verteilten Flyer. Beim nächsten Training war er dabei. „Für mich ist American Football der ultimative Teamsport. Das Zusammenspiel von Taktik und Physis macht die Faszination aus. American Football ist wie Schach mit Kühlschränken“, betont der 26-Jährige, der den Satz „Football is family“ lebt. „Man verbringt als Team viel Zeit miteinander, hält füreinander die Knochen hin – das schweißt zusammen.“ Dem Sport beim 1. AFC Bielefeld Bulldogs e.V. ist er treu, steht als Spieler
auf dem Feld und ist seit Ende 2023 Präsident des Vereins.
Nur das Studienfach hat er gewechselt. Statt Jura studiert er inzwischen Bauingenieurswesen. Am 25. Mai fand der Auftakt in der neuen Liga statt. „Wir haben den Aufstieg in den letzten fünf Jahren immer knapp verpasst, waren ewig Zweiter. Der Aufstieg fühlt sich wie ein Befreiungsschlag an. Gegen Bonn haben wir ihn klargemacht. Die Freude ist riesig. Hinzu kommt, dass es unser letztes Heimspiel – also unser Homecomeing Game – war, wo neben vielen aktiven und ehemaligen Spielern aus 40 Jahren Bielefeld Bulldogs auch alle Sparten des Vereins dabei waren“, sagt Felix Labus. Die GFL Nord, zu der die Bielefeld Bulldogs nach dem Aufstieg gehören, spielt ebenso wie die GFL Süd, in zwei Staffeln.Gegner der Bielefeld Bulldogs, die in Staffel 2 antreten, sind die Rostock Griffins, die Langenfeld Longhorns und die Hamburg Pioneers. „Wie wir sind in die GFL 2 Nord auch die Hamburg Pioneers und die Cottbus Crayfish aufgestiegen“, erklärt er. Auf stärkere Teams zu treffen, die physisch und taktisch besser aufgestellt sind, zählt zu den Herausforderungen der 2. Bundesliga. „Wir haben auch ein wenig aufgestockt und wollen im Mittelfeld mitspielen“, so Felix Labus. Das Teamtraining haben die Bulldogs bereits umgestellt. Es stehen mehr Theorieeinheiten auf dem Stundenplan und auch taktische Komponenten gewinnen an Gewicht. „An der physischen Kondition zu arbeiten, rückt mehr in den Aufgabenbereich jedes Einzelnen“, sagt der Linebacker.
Der 1,86 m große und 110 kg schwere Spieler hat in seiner Jugend auf fast allen Positionen gespielt. Wurde defensiv und offensiv eingesetzt. „Nur als Quarterback stand ich nie auf dem Feld“, erzählt er. „Wer Lust hat, in den Sport hineinzuschnuppern, ist übrigens herzlich willkommen. Wir suchen immer Nachwuchs. Schließlich braucht es pro Mannschaft allein 50 Spieler und man hat zwei Stammelfs.“ ✔
