Am 26. September haben Wir die Wahl. Nach 16 Jahren dankt Angela Merkel ab. Wer wird ihr(e) Nachfolger*in? Und wie gestaltet sich die Parteienkonstellation? Ist Schluss mit der Großen Koalition? Und was bedeutet das für unsere Stadt? Wir haben einige Bielefelder Kandidaten gefragt:

  1. WAS MÖCHTEN SIE IN BERLIN FÜR BIELEFELD BEWEGEN?
  2. WO BEKOMMEN SIE IN BIELEFELD NACH EINEM ANSTRENGENDEN WAHLKAMPFTAG DEN KOPF WIEDER FREI?

DR. WIEBKE ESDAR SPD

  1. Ich möchte unsere Gesellschaft erstens familienfreundlicher machen und mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen, damit alle mit den gleichen Chancen ihren Lebensweg gehen können. Zweitens mache ich mich für bessere Arbeitsbedingungen und einen höheren Mindestlohn stark.
    Und drittens will ich, dass die Reichsten mehr für unser Gemeinwesen und eine klimafreundliche Zukunft leisten durch ein gerechteres Steuersystem.
  1. Neben dem Garten meiner Eltern ist einer meiner absoluten Lieblingsorte in Bielefeld der Obersee. Hier gehe ich sehr gerne mit dem Kinderwagen spazieren, um zwischen den Terminen und Videokonferenzen im Grünen durchzuatmen. Ich freue mich auch schon sehr darauf, endlich wieder im ISHARA Bahnen zu ziehen und beim Schwimmen den Kopf frei zu bekommen, sobald das wieder möglich ist.

JAN MAIK SCHLIFTER FDP

  1. Bielefeld ist der „Hidden Champion“ unter den deutschen Großstädten und wird auch in Berlin viel zu häufig unterschätzt. Ich möchte vor allem den weiteren Ausbau unserer Hochschulen mit anschieben und werde mich für ein Institut für Pharmazie als Erweiterung der medizinischen Fakultät einsetzen. Als Stadt mit überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit ist unsere Stadt besonders auf eine anziehende Wirtschaft angewiesen. Hierfür hat die FDP die besten Konzepte. Zudem werde ich keiner Steuererhöhung zustimmen, so dass mehr Geld in den Taschen der Bielefelderinnen und Bielefelder bleibt.

  2. Bei einem Lauf zur und auf der Promenade kann ich sehr gut entspannen und Sachen durchdenken, immer wieder mit Blick auf unsere schöne Stadt.

BRITTA HASSELMANN
Bündnis 90/Die Grünen

  1. Die Bekämpfung der Klimakrise müssen wir auch vor Ort entschlossen angehen. Das heißt auch in Bielefeld sind Investitionen in kommunalen Klimaschutz und Verkehrswende nötig. Radfahrer*innen brauchen mehr und sichere Radwege. Und die Potentiale des öffentlichen Nahverkehrs müssen genutzt werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es dafür eine solide finanzielle Unterstützung gibt. In Bielefeld lebt mehr als jedes fünfte Kind in Armut. Das darf so nicht bleiben. Alle Kinder sollen ohne Armut aufwachsen können. Deshalb werde ich mich für eine Kindergrundsicherung stark machen, die allen Kindern faire Chancen bietet.

  2. Beim Laufen, Walken oder Spaziergang im Teutoburger Wald. Und wenn wir endlich wieder dürfen, beim erstklassigen Fußball unserer Arminia auf Block 4 auf der Alm.

DR. ANGELIKA WESTERWELLE
CDU

  1. Erstens, Bielefeld ist eine kraftvolle Stadt. Das muss in Berlin mehr gesehen und berücksichtigt werden – vor allem auch bei der Verteilung von Geldern und der gerechten Teilhabe an Bundesinvestitionen. Meine Aufgabe wird es sein, die Bedeutung meines Wahlkreises Bielefeld-Werther in den Köpfen der Entscheider zu verankern. Zweitens, es ist wichtig, die Hintergründe der Berliner Politik und ihrer Entscheidungen daheim auch zu vermitteln und um Zustimmung dafür zu werben – zuhören, erklären, miteinander sprechen – nicht nur im Wahlkampf, sondern die ganzen vier Jahre lang.

  2. Im Wald, am liebsten bin ich mit meinem Hund zwischen Osning- und Lämershagener Straße unterwegs. Mein Lieblingsort in der Stadt ist die Altstädter Nicolaikirche. Ich liebe sie als Insel der Ruhe und Klarheit – der Besinnung mittendrin.

FRIEDRICH STRAETMANNS
LINKE

  1. Vorrangig drei Gebiete betreffen die Bielefelderinnen und Bielefelder direkt: Ein bundesweiter Mietendeckel würde sehr viele Mieterinnen und Mieter entlasten und ist angesichts der Wohnungsnot überfällig. Entlastung wünsche ich mir auch an den Bielefelder Krankenhäusern. Dafür brauchen wir eine Gesundheitspolitik, in dessen Zentrum der Mensch, nicht die Fallpauschale steht. Zuletzt ist mir der Fortschritt beim ökologischen Wandel wichtig. Das Sanktionsmodell der Bundesregierung ist nicht zielführend: die CO2-Steuer bestraft alle, deren Arbeitsplatz nicht ohne große Umstände mit Bus und Bahn erreichbar ist. Erst wenn jede Bäckereifachkraft ihren Betrieb um 4.30 Uhr mit dem ÖPNV erreichen kann, wird das Auto entbehrlich.
  2. Entweder beim Wandern im Teutoburger Wald oder im Stadion bei Arminia.
    Auch mehr Flair!