Bill Manuel

Das Reiseziel sollte nicht zu weit entfernt sein, aber – da es früh im Jahr war – schon ein wenig Sonne bieten. Die Wahl fiel auf Madeira. Inklusive einer ungewöhnlichen Unterkunft. In Ponta do Sol– nicht weit entfernt von Funchal – entschied sich Bill Manuel für einen Urlaub im Tipi. „Ein ganz besonderer Urlaub“, urteilt der Bielefelder noch rückblickend. Nicht nur mit Blick auf das ungewöhnliche Urlaubsdomizil.

Die Wahl fiel auf einen Urlaub mit der Natur: Eco
Glamping im Tipi auf einer Plantage zwischen Bananenstauden und Papaya-Bäumen mit Blick aufs Meer, mit einem naturnah eingefassten Pool und Blick auf einen Wasserfall. „Die Aussicht war unglaublich, ebenso wie die einzigartige Lage an der Steilküste“, sagt der gebürtige Hardegser, der der Liebe nach Bielefeld folgte und blieb. „Die Tipis sind auf Plateaus in den Hang hinein gebaut.“ Ein Holzfußboden, ein Doppelbett und Ruhe pur sind das Upgrade vom Camping zum Glamping. Doch damit nicht genug. Denn die gemütlichen Tipi-Zelte sind nicht der einzige Camping-Luxus auf der portugiesischen Insel.

Die Tatsache, dass sie weit auseinanderstehen, lässt jedem Gast seine Privatsphäre. „Zu jedem Tipi gehört außerdem ein separates Holzhäuschen mit Dusche und WC“, erzählt Bill Manuel. Und da es sich um Eco Glamping handelt, kommt hier der Öko-Faktor zum Tragen. Auf dem zertifizierten Bio-Bauernhofprojekt setzt man auf kompostierbares, schwarzes Toilettenpapier. Zum Glamping-Faktor trägt dagegen eine externe Küche bei, in der sich die Gäste selbst versorgen und mit einer überdachten Frühstücksterrasse den wundervollen Ausblick und das Rauschen des Meeres vor der Steilküste genießen können. Besonders gern erinnert sich der Bielefelder, der sich für Ingenieure ohne Grenzen engagiert und neben seinem Studium der Ingenieurinformatik Möbel aufbaut, an das frische Obst auf der Plantage. „Frisch gepflückt, das hat man geschmeckt. Und da jeglicher Transportweg entfiel, war es auch noch total ökologisch.“ Die exponierte Lage hat aber auch ihre Herausforderungen. „Entweder man nimmt die vielen Treppenstufen bis zur Unterkunft oder zweckentfremdet den Cargo-Lift. Ich bin abenteuerlustig und habe den Lastenaufzug bei unserer Ankunft gleich in Gang gesetzt. Damit waren wir wohl die ersten Gäste, die den Lastenaufzug ohne Anweisung genutzt haben“, erinnert er sich an das verdutzte Gesicht des Vermieters, der seine Gäste oben in Empfang nahm. Da Madeira, eine vielfältige Insel mit zahlreichen Wandermöglichkeiten, verwunschenen Stränden und – da auch Könige und Kaiser hier kurten – mit einem großen Botanischen Garten ist, standen natürlich Ausflüge rund um die Insel auf dem Programm. „Wir haben uns treiben lassen“, so der 32-Jährige, der viele Eindrücke mitgenommen hat. So lagern die Fässer, in denen der süße Dessertwein der Insel reift, auf den Dächern der Häuser. ✔