Dagmar Nowitzki
Dagmar Nowitzki hält es mit dem italienischen Dichter und Philosophen Dante Alighieri. „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“, formulierte er vor mehr als 700 Jahren. Die Bielefelderin ist zweifelsohne eine Frau, die gern handelt. Die ehemalige geschäftsführende Gesellschafterin des Versmolder Kronenkorkenherstellers Brüninghaus hat im Laufe ihres Berufslebens viel bewegt. Und immer wieder auch Zeit für ehrenamtliches Engagement gefunden.
Zurzeit steckt sie mitten in den Vorbereitungen für eine Rallye. Sie soll kleine und große BielefelderInnen am 15. Mai, dem Internationalen Tag der Museen, die Bielefelder Museumslandschaft näherbringen. Geplant wird die Rallye vom Arbeitskreis Bielefelder Museen, eines von vielen Projekten und Initiativen des Bielefelder Konsens – Pro Bielefeld e.V. Hier engagiert sich Dagmar Nowitzki im Vorstand, ist aber auch für unterschiedliche Projekte des Vereins aktiv. Bereits seit über 15 Jahren – und seit 2010 als Vorsitzende – macht sie sich für die Literarische Gesellschaft OWL stark. Heute ist das Literaturhaus Bielefeld e.V. mit seinen hochkarätigen Veranstaltungen längst eine feste Größe. „Ich finde es wichtig, mich für kulturelle Bildung, wie Literatur, bildende Kunst und Musik einzusetzen“, sagt Dagmar Nowitzki mit Blick auf ihr ehrenamtliches Engagement. „Es hilft – gerade in dieser Zeit – wegzukommen von der Ich-Bezogenheit und eröffnet neue Welten.“
Neue Welten möchte auch der Arbeitskreis Bielefelder Museen eröffnen, in dem sich das Historische Museum, das Museum Huelsmann, das Naturkundemuseum, die Kunsthalle, der Kunstverein und das Kunstforum Hermann Stenner gemeinsam engagieren. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt Bielefelder Museen stärker sichtbar zu machen. So ist auch die Idee für unsere erste größere Aktion, die Rallye, entstanden“, erklärt Dagmar Nowitzki. Die Fragen, nach Schwierigkeit gestaffelt für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und Erwachsene, entwickeln die einzelnen Häuser selbst. „Die Themen haben wir im Arbeitskreis allerdings gemeinsam festgelegt“, so Dagmar Nowitzki. So gibt es u. a. Fragen zu den jeweiligen Gebäuden, zum Themenspektrum Sammeln und Bewahren, aber auch zu speziellen Exponaten. Das Begleitheft für die Rallye enthält neben den Fragen auch Platz für die Antworten sowie einen Lageplan und Infos zu den einzelnen Häuser. „Wir wollen nicht nur helfen, gut von A nach B zu kommen, sondern auch die beteiligten Museen darstellen und neuen Besuchergruppen zeigen, was Bielefeld an Museen zu bieten hat“, so die Bielefelderin. Und um möglichst viele Menschen für die Teilnahme zu gewinnen, winken attraktive Preise. Der erste Preis ist – jeweils für Erwachsene und Kinder – ein Gutschein für ein Fahrrad.
Auf die erste größere Aktion des Arbeitskreises sollen weitere folgen. „Durch die Pandemie lag alles brach. Jetzt muss man sehen, wie man die Menschen zurück in die Häuser holt“, stellt Dagmar Nowitzki fest. Eine weder banale noch einfache Aufgabe. „Viele haben sich durch die Pandemie noch stärker in ihren Mikrokosmos zurückgezogen.“ Doch kulturelle Bildung zu unterstützen, genießt für Dagmar Nowitzki Priorität. „Ich finde es wichtig, kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche erlebbar zu machen und sie dadurch zu stärken, die Außenwelt zu reflektieren.“
Ihre Eltern waren an Kunst und Kultur sehr interessiert. „Das wurde mir vorgelebt, nicht aber das ehrenamtliche Engagement. Da bin ich eher hineingerutscht“, erklärt Dagmar Nowitzki, die zu Zeiten ihrer Berufstätigkeit in verschiedenen standespolitischen Gremien aktiv war und erlebt hat, wie befriedigend diese Form „der Arbeit“ sein kann. „Ein Ehrenamt erfordert Zeit, ist manchmal anstrengend, macht aber auch viel Freude, wenn etwas gelingt. Dann macht man auch gern weiter.“ Die Motivation etwas – wenn vielleicht auch nur geringfügig – verändern zu können, treibt sie an. Denn ein Ehrenamt birgt für Dagmar Nowitzki immer auch die Chance, außerhalb von Wahlen Stadtgesellschaft aktiv mitzugestalten. „Und manchmal ist es einfacher, man macht etwas, statt einfach nur abzuwarten, ob andere etwas tun“, erklärt die engagierte Bielefelderin. www.pro-bielefeld.de