HANDBALL UND NOCH VIEL MEHR

Fairness regelt das Miteinander im Gegeneinander. Das gilt gerade aber auch besonders für den Sport. Und gemeint ist damit weit mehr als das Regelwerk ohne das kein Wettkampf stattfinden könnte. Der Begriff besitzt eine weit darüberhinausgehende Haltung des Miteinanders. Denn Sport verbindet, baut Hürden ab und schafft Gemeinschaft. Wir stellen Bielefelder*innen vor, die mit viel Herzblut mit ihren Teams gewinnen wollen, sich für ihre Sportart begeistern und für die Fairplay immer auch Thema ist.

TSV Altenhagen 03

Wer den Namen liest, denkt wahrscheinlich automatisch an Handball. Als Spielgemeinschaft mit der Spvg Heepen spielt der TSV Altenhagen-Heepen momentan eine richtig gute Drittliga-Saison. Der Verein mit rund 900 Mitgliedern ist aber deutlich mehr als „nur“ Handball. Mit viel ehrenamtlichem Engagement wird hier Breitensport für jung und alt gelebt– von Aerobic über Wirbelsäulengymnastik und Nordic Walking bis Yoga und ganz viel dazwischen.

Neben dem sportlichen Leben sind die Feste das Beste“, lacht Daniela Franz, frischgebackene Schriftführerin des Vereins. Das kann Lena Michaelis, Jugendwartin und Übungsleiterin bei den Jumpies, der Kindertanzsportgruppe, nur bestätigen. Im November 2023 konnte nach der langen Corona-Pause endlich wieder das beliebte „Tanz und Turnfest“ stattfinden. Mit einer liebevoll selbstgebastelten Dekoration sorgten die vielen Helfer*innen dafür, dass die zahlreichen Aktiven und Zuschauenden völlig vergaßen, dass sie sich in einer Sporthalle befanden. Als weitere Feste stehen der „Hüttenzauber“, die „Rot-Weiße Nacht“ und „TSV begrüßt den Mai“ im Veranstaltungskalender des Vereins. „Kinder ab 1 Jahr können bereits beim Eltern-Kind Turnen teilnehmen. Bei den Jumpies haben wir vier Gruppen“, so Lena Michaelis, die die Maxi-Jumpies ab 10 Jahren betreut. Bei den Kindergruppen ist die Resonanz so groß, dass mit Wartelisten gearbeitet wird.

TRADITIONSLINIEN

Viele Mitglieder haben eine generationenübergreifende Bindung an den Verein. „Meine Mutter leitet eine Turngruppe für Erwachsene und ich bin bei den Kindern eingestiegen“, berichtet Lena Michaelis, die als Erzieherin arbeitet. Uwe Kipps Großvater Heini gehörte als Handballer 1903 zu den Mitbegründern des Vereins.

Seinem Enkel ist es wichtig, das Vermächtnis weiterzuführen. Er trat dem Verein 1978 im Alter von 10 Jahren bei und spielte Handball. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er im Vorstand aktiv. Daniela Franz verschlug es der Liebe wegen von Oldentrup nach Altenhagen, wo sie zunächst als Übungsleiterin für Gymnastik die Gruppe ihrer Schwiegermutter übernahm. „Ich habe hier gut Fuß fassen können und schnell viele soziale Kontakte geknüpft. Über den Verein war das ganz leicht“, sagt die engagierte Frau, die bei der Stadt Bielefeld im Bereich Organisation und IT zuständig ist. „Wir sind hier wirklich eine große Familie“, ergänzt Lena Michaelis. „Das zeichnet den TSV A aus.“

DIE RESONANZ MOTIVIERT

Der plötzliche Tod des 1. Vorsitzenden Thorsten Heidemann im November 2022 hat eine tiefe Lücke gerissen. Seither ist Uwe Kipp als 2. Vorsitzender zusammen mit dem Vorstandsteam damit befasst, den Verein am Laufen zu halten. Er kümmert sich u. a. um die finanziellen Angelegenheiten, beantragt Gelder aus Fördertöpfen, Zuschüsse für Übungsleiter*innen, koordiniert die einzelnen Abteilungen und Sportgruppen. Etwa 40 Stunden im Monat kommen dabei nebenberuflich für den technischen Angestellten zusammen.

„Mich motiviert bei der Vereinsarbeit die Freude und der Dank der Mitglieder, die froh sind, dass es weitergeht.“ Wie bei vielen Vereinen hat die Corona-Pandemie für einen Knick in der Mitgliederentwicklung gesorgt. „In den Sparten Handball, Badminton, Radfahren und ganz besonders im Tennisbereich mussten wir Mitgliederverluste hinnehmen. Die noch recht junge Boule-Abteilung blieb stabil und die Judo-Abteilung kann ein stetiges Wachstum verzeichnen“, so der 2. Vorsitzende. Ein Aushängeschild der Judo-Abteilung ist Clara Hopfinger, die bereits mehrfach an Deutschen Jugendmeisterschaften teilgenommen hat. Für die Abteilung Wandern wurde gerade eine neue Wanderwartin gefunden, so dass auch hier mit weiterer Belebung zu rechnen ist. Sorge bereitet dem 2. Vorsitzenden die Tennisabteilung. „Viele Aktive haben aus Altersgründen aufgehört. Wir bräuchten dringend jemanden, der die Abteilung neu aufbaut.“ Abgesehen vom Fußball hat der TSV auf sportlicher Ebene im Quartier eine Monopol-Stellung. „Unser Slogan lautet: ,Wir bewegen Altenhagen’.“ Und das wird im Verein gelebt. ✔