Drei Tage statt einem. Das Fairstival wächst über sich hinaus und findet zum ersten Mal über ein ganzes Wochenende statt. Dafür verwandelt sich das Gelände rund um die Alte Wassermühle zu Bentrup vom 23. bis zum 25.8. in eine Festivalarea. Vollgepackt mit Musik von Bands und DJ*s. Camping und spannende Kulturangebote inklusive. „Zwei Bühnen – eine Open-Air, eine Indoor – locken mit einem tollen Programm“, unterstreicht Stephan Noltze. Der Projektleiter des Fairstival e.V. verspricht besondere Acts aus den Bereichen World, Hip-Hop, Reggae, Balkan, Dub und Tanzmusik.

Rund 15 Bands und die gleiche Anzahl von DJ*s sind am Start. „Die letzten Feinheiten beim Booking laufen. Wir gehen mit großen Schritten voran, um das Fairstival zu einem kulturellen Highlight zu machen“, erklärt der 39 jährige Wahlbielefelder. Zum Line-up gehören internationale Bands wie Los Kamer aus Mexiko, Killabeatmaker aus Kolumbien und das Deutschrap Urgestein Afrob aus Hamburg. „Ein persönliches Highlight sind für mich Newen Afrobeat aus Chile, eine der populärsten Bands des Genres, die sich einem großen Namen in der Weltmusikszene gemacht haben“, sagt Stephan Noltze. Die 12-köpfige Formation, die sich an der Musik Fela Kutis – allerdings mit einer besonderen lateinamerikanischen Prägung – orientiert, ist gerade auf Europatour und legt für das Fairstival extra einen Stopp in Bielefeld ein. Aber auch Afrob, der 1999 sein erstes Album veröffentlichte und bereits mehrere mit Samy Deluxe produziert hat, ist ein Act, auf den sich Stephan Noltze freut.

„Er beherrscht alle Stilarten des Rap und Hip-Hop.“ Zusammen performt hat er zum Beispiel mit Crews wie Massive Töne, Freundeskreis, Max Herre, Gentleman oder den Spezialists, aber auch mit Größen wie Nas, Flavour Flav von Public Enemy oder DJ Dilla aus den USA. „Eine mega Stimme, die musikalische Genres und kulturelle Grenzen überwindet, bringt auch Treesha mit, eine renommierte Reggae- und R ‚n‘ BKünstlerin, die lange als Backgroundsängerin von Gentleman gearbeitet hat“, schwärmt der Projektleiter, der im Kulturbüro des Welthauses arbeitet und Fairstival e.V. mitgründete.

Seine Erfahrungen aus dem Kulturbereich bringt er ins Fairstival ein, das in Kooperation mit dem Welthaus Bielefeld e.V., dem Bezirksjugendwerk der AWO OWL und dem Afrika Wakati e.V. stattfindet. Während des dreitägigen Events sorgen auch hochkarätige Bands aus der Region für Lokalkolorit. Von Weiden spielt beim Fairstival ebenso auf wie Mavi Dünya, die verschiedene Musikstile miteinander verschmelzen. In ihren Songs verweben sich türkische traditionelle Melodien mit Jazzharmonien, die Klänge von Kanun und Tenorsaxophon mit den rhythmischen Beats der Drums, den Tiefen vom Kontrabass und dem Ideenreichtum am Klavier. „Rockers Inc., die Bielefelder Reggae-Band ist ein Urgestein in der Szene, tritt während des Fairstivals gemeinsam mit Gastkünstlerin Hawa Boussim aus Burkina Faso auf und bringt eine Fusion aus traditionellen Klängen mit modernen Reggae- und World-Music-Elementen auf die Bühne“, erklärt sich Stephan Noltze. Ergänzt wird das Live-Programm durch DJ-Sets und Soundsystem-Performances, bei denen die Besucher*innen zu feinster Schallplattenmusik bis in die Nacht feiern können, u. a. mit der vierköpfigen Crew Destination Sound. Die Jungs aus Bielefeld, Bonn, Celle und Göttingen haben einen voll ausgerüsteten Boxenturm, über 30.000 Watt Verstärkerleistung und mehr als 20 Jahre Erfahrung im Gepäck und dürften damit Stimmung aufs Festivalgelände bringen. Von Roots-Reggae, Ska & Dub, über Hip-Hop und Jungle Hits der 90er bis hin zu Cumbia-Tunes und Afrobeat sorgen sie für tanzbare Klänge. Darüber hinaus locken spannende Kleinkunst, Vorträge, Workshops und diverse Aktionen. „Wir wollen mit dem Fairstival nämlich auch ein inhaltlich signalstarkes Highlight für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit setzen und zeigen, dass Kulturveranstaltungen auch nachhaltig umgesetzt werden können. Ganz nach dem Motto mehr „sustainability & subculture“ in Bielefeld und der Region“, betont der Projektleiter. ✔