Kinder- und Jugendsportpreis
Sie haben das Deutsche Fußballmuseum besucht, an einem Sportcamp Leichtathletik teilgenommen oder sind zum Anne-Frank-Haus nach Amsterdam gefahren. Sportvereine, die sich schon einmal beim Bielefelder Kinder- und Jugendsportpreis (KiJu) beworben haben, konnten zahlreiche – oft auch ungewöhnliche – Projekte realisieren. „Wir wollen, dass noch mehr vom KiJu erfahren und bei uns einen Antrag auf Förderung einreichen“, betonen Viktoria Praedicow und Matthias Sondermann. In diesem Jahr sind es 20.000 Euro, die die Sportjugend im Sportbund Bielefeld e.V. weitergeben möchten. Und zwar möglichst flächendeckend. Der Wettbewerb, bei dem es viele Gewinner gibt, geht in Bielefeld 2020 bereits in die neunte Runde.
Mit dem Bielefelder Kinder- und Jugendsportpreis fördert die Sportjugend Bielefeld e.V. die engagierte Kinder- und Jugendarbeit Bielefelder Vereine. „Wir glauben, dass unsere Sportvereine von Natur aus gute Arbeit leisten“, so die Erziehungswissenschaftlerin, die das Projekt als pädagogische Fachkraft leitet. Lediglich zwei Kriterien müssen die Vereine erfüllen: Sie müssen Mitglied im Stadtsportbund Bielefeld e.V. sein und eine eigene Jugendordnung haben. „In Bielefeld gibt es von den rund 220 Vereinen etwa 60, die mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit diesen Förderkriterien entsprechen“, weiß Matthias Sondermann vom Vorstand der Sportjugend. Prämiert werden auch in diesem Jahr wieder kooperative, innovative und zukunftsweisende Good-Practice-Beispiele, Initiativen und Aktivitäten in der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit. Mit dem Ziel, gute Konzepte im Kinder- und Jugendsport zu fördern, wurde der KiJu 2012 erstmals vergeben. Im letzten Jahr profitierten 22 Projekte von den Preisgeldern, die sich zwischen 250 und 1.000 Euro bewegten. „In den letzten acht Jahren haben wir insgesamt 147 Bewerbungen erhalten und insgesamt 95.000 Euro ausgegeben. Unser Ziel ist es, möglichst wenig Vereine abzulehnen“, stellt Viktoria Praedicow fest. 37 Vereine haben sich seit der ersten Verleihung beworben. „Wir konnten 2019 so viele Preisgelder an die Sportvereine vergeben wie noch nie“, so Matthias Sondermann.
Die Rekordsumme von 21.000 Euro kam Dank der Förderung durch die Sparkasse Bielefeld und die Stadtwerke- Stiftung zusammen. Die Sportjugend Bielefeld bringt darüber hinaus Jugendverbandsmittel in die KiJu-Projektmittel ein, um diese an die Jugendarbeit der Sportvereine weiterzugeben. Wichtig für die Vereine: Sie können sich mit ihren einzelnen Abteilungen bewerben. So erhalten verschiedene Sportarten im Bereich der Jugendarbeit die Chance, Fördermittel für ihre geplanten Aktionen zu erhalten. Ob Feriencamps, Selbstbehauptungskurse, Teamtrainings, Mitbestimmungsprojekte oder kulturelle Freizeitaktivitäten – der Förderpreis KiJu belohnt das ehrenamtliche Engagement und die Leistungen der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit. Und zwar über die Fachsportlichkeit hinaus. Auch Projekte, die sich mit Themen wie Kinderschutz in Sportvereinen beschäftigen oder – wie beim TSVE – einen Jugendraum einrichten, um Jugendlichen über alle Abteilungen hinweg einen offenen Austausch zu ermöglichen, werden gefördert. Um die Vereine über den Preis zu informieren, schreibt die Sportjugend Bielefeld diese an. „Wir wollen möglichst wenig Geld in die Werbung stecken, damit möglichst viel Geld bei den Vereinen ankommt.“ Eigeninitiative von Seiten der einzelnen Jugendabteilungen ist dennoch gefragt. Ihren Bedarf müssen die Vereine in einem Antrag formulieren. „Wir wollen zwar Hürden abbauen, einen Antrag braucht es dennoch. Falls jemand Unterstützung benötigt, sind wir gerne Ansprechpartner“, so Matthias Sondermann.
Aufgepasst:
Vereine, die sich für den KiJu bewerben wollen, können ihre Anträge bis zum 15.3.2020 bei der Sportjugend Bielefeld im Sportbund Bielefeld e.V. einreichen.
www.kiju-preis.de
Neben den Förderpreisen wird jedes Jahr auch ein Sonderförderpreis ausgelobt. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert und setzt thematisch einen Schwerpunkt. Unter dem Hashtag „#couragiertim Sportverein“ sicherte sich im letzten Jahr die Ringerjugend des ASV Altas Bielefeld diesen für ihr Projekt „Weg von Rassismus und Ausgrenzung hin zu Zusammenhalt“. Ein zusätzlicher Sonderpreis ging an den Karateclub Senne. Er überzeugte die Jury, die sich aus dem Vorstand der Sportjugend Bielefeld zusammensetzt, mit dem Projekt „Zivilcourage geht uns alle an!“ und finanzierte damit eine Fahrt zum Anne-Frank-Haus. „Das sind Beispiele, die zeigen, dass im Sport mehr drin ist. Und zwar Platz für Wertevermittlung und Off enheit. Sport hat durchaus auch einen Bildungsauftrag“, betont Matthias Sondermann. „Deshalb greifen wir das Thema ‚#couragiert imSportverein‘ in diesem Jahr erneut auf, um ein deutliches Zeichen für gesellschaftliches Engagement im Sport zu setzen“, unterstreicht Viktoria Praedicow und ergänzt: „Für uns von der Sportjugend ist der KiJu ein super Projekt, um mit den Vereinen auf persönlicher Ebene in Kontakt zu kommen und zu erfahren, was dort passiert.“
www.sportjugend-bielefeld.de