BÖLLHOFF STIFTUNG

Fokhrul flüchtete als 14-Jähriger allein aus Myanmar. Zweieinhalb Jahre und rund 10.000 Kilometer zu Fuß brauchte es, bis er 2019 in Bielefeld ankam. Durch das PatInnen-Programm „Hand in Hand“ der Wolfgang und Regine Böllhoff Stiftung, das junge Zugewanderte unterstützt, hat er Perspektiven für seine Zukunft entwickelt.

Der inzwischen 21-Jährige hat– begleitet durch seinen Paten Andreas Machowiak – nicht nur viele Erfahrungen gesammelt, er macht inzwischen auch sein Fachabitur. „Auf der Flucht hat mich der Wille zu überleben, getragen. Hier angekommen zu sein, eine Bildungschance zu erhalten, Sozialisation und Integration zu erfahren, ist wie eine zweite Geburt.

Ich bin dankbar, so erfahrene Menschen wie Andreas getroffen zu haben.

Die Böllhoff Stiftung hat mir geholfen, ein positives Weltbild zu entwickeln“, sagt Fokhrul, dessen Traum es ist, Sozialpädagogik zu studieren. Um etwas zurückzugeben, möchte er sich später ehrenamtlich engagieren. So wie Fokhrul erhielt auch Crase, die 2018 aus Syrien nach Bielefeld kam, drei Jahre lang von der Böllhoff Stiftung Unterstützung. Sabine Melichar-Duerksen begleitete die zielstrebige junge Frau, die in Syrien ihr Abitur machte und in Bielefeld ihren Realschulabschluss mit Q-Vermerk absolvierte, in der schwierigen Zeit des Ankommens. Herausforderungen gab es viele: eine neue Sprache, keine Freunde, bürokratische Hürden. „Sabine hat mir geholfen, mein Leben wieder zu strukturieren und mit Enttäuschungen umzugehen“, sagt die 23-Jährige, die jetzt eine kaufmännische Ausbildung begonnen hat.

Anschluss Personalmanagement zu studieren, ist ihr Ziel. Die Hoffnung, sich in Deutschland eine sichere Zukunft aufzubauen, beflügelt die beiden jungen Menschen. „Integration funktioniert gut, wenn man sich die Hand gibt und aufeinander zugeht. So lassen sich Herausforderungen gemeinsam lösen. Fokhrul und Crase stehen stellvertretend für die 53 jungen geflüchteten Erwachsenen, die wir bisher durch das Patenschafts-Projekt den Weg in ein selbstbestimmtes Leben geebnet haben“, erklärt Anja Böllhoff, Vorsitzende der Stiftung. „Hand in Hand ist ein wichtiger Meilenstein für die Integration“, fügt Karl-Augst Krenzer hinzu, der das Programm leitet. ✔
www.boellhoff-stiftung.de