HSBI: FORSCHUNG FÜR DIE PRAXIS
Bereits seit Jahrzehnten beschäftigt sich das Bielefelder Werk des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen mit der Aufbereitung gebrauchter Lkw-Kupplungen. Zwischen 85 und 98 Prozent der Teile werden wiederverwertet und dem Kreislauf wieder zugeführt. Eine enorme Einsparung an Ressourcen, was sich ökologisch, aber auch ökonomisch bemerkbar macht.

Jedes Teil, das an ZF zurückgeliefert wird, weist unterschiedliche Abnutzungserscheinungen auf und wurde bislang händisch sortiert.
Ein KI-gestütztes Verfahren der Firma CircoVision erleichtert den Mitarbeitenden jetzt die Arbeit. Auf einem Förderband „laufen“ die gebrauchten, aber frisch gereinigten Torsionsfedern an der Kamera vorbei. In rötlich schimmerndem Licht checkt das System in Bruchteilen von Sekunden mögliche Abnutzungen und sortiert die Federn in bereitstehende Boxen – „wiederverwertbar“ oder „Schrott“.
Wilhelm Klat, Geschäftsführer von CircoVision und Forschungspartner der Hochschule Bielefeld (HSBI), hat das Prüfsystemsystem für ZF umgesetzt. Zusammen mit Prof. Dr. Hans Brandt-Pook vom Institute for Data Science Solutions (IDaS) der HSBI löste er einen it’s OWL-Transfergutschein ein, und das Duo schrieb einen wissenschaftlichen Artikel, um die Erkenntnisse Akteuren anderer Hochschulen und Industriezweige zugänglich zu machen. Ein ganz wichtiger Beitrag, denn KI-Systeme – wie hier Qualitätstests mittels maschinell angelernter optischer Geräte – können die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Industrie gut unterstützen, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.