AUFTRAG: GUTE LAUNE

Sie ist ein Instrument, dem die Herzen zufliegen. Kaum erklingen die ersten Akkorde, zaubert sie den ZuhörerInnen ein Lächeln ins Gesicht. Das scheint sich auch auf die MusikerInnen zu übertragen: Während des Interviews spielen sich Sylvia Lakämper und Götz Zerbe gut gelaunt die Bälle zu. Gerade hat das Kommando Ukulele zusätzlichen Grund zur Freude: Die Band tritt am 3.2. im Rahmen der Kulturgala auf.

„Ich finde es sensationell, im Stadttheater spielen zu dürfen. Das ist für uns eine richtig große Sache“, unterstreicht Sylvia Lakämper. Zumal sich das Kommando Ukulele vor über zehn Jahren eher aus einer Bierlaune heraus im Freundeskreis gründete. Alle Bandmitglieder spielten bereits andere Instrumente, kamen dann aber auf die Idee, zur Ukulele zu greifen. „Wir haben zuerst nur für uns gespielt und es dann ernster genommen“, so Götz Zerbe. Er selbst zählt zur Rhythmusgruppe, spielt Cajon und seit kurzem ein kleines Cocktail-Schlagzeug. Dazu gesellen sich ein Guitarrón, acht Stimmen und acht Ukulelen. Sylvia Lakämper spielt eine davon. Für die Gitarrenspielerin war es ein einfacher Umstieg. „Das ist, wie eine neue Sprache mit vier, statt sechs Seiten zu lernen“, lacht die Bielefelderin, die außerdem viel Gesangserfahrung mitbrachte. „Bei einem neuen Stück ist die Parallele von Spiel und Gesang zunächst schwierig, aber der Zauber entfaltet sich im gemeinsamen Musizieren.“ Sie resümiert: „Die Mehrstimmigkeit des Gesangs mit den luftig-leichten Ukulelen und der gut ausgebildeten Rhythmusgruppe bringt anderthalb Stunden gute Stimmung.“ Genau das hat das Kommando Ukulele bereits an vielen Orten bewiesen. Ob im Bunker Ulmenwall oder in der Neuen Schmiede, bei der Nacht der Klänge in der Universität oder auf dem Leineweber Markt. Neben dem eigenen Vibe bringt die zehnköpfige Band noch etwas Anderes mit: „Wir verstehen uns als mobile Einsatztruppe“, so die Musikerin. Ihr Kollege ergänzt: „Meistens brauchen Bands viel Equipment und lange Aufbauzeiten. Wir können auch akustisch und ohne riesigen Vorlauf auftreten. Wir sind beweglich und passen uns den Gegebenheiten an, so wie zuletzt bei der Radkultur.“ Durch die enorme Präsenz haben sie sich so sehr ins Bewusstsein (nicht nur) der BielefelderInnen gespielt, dass sie gelegentlich Anfragen ablehnen müssen. Ihren Beruf mit den Auftritten zu vereinbaren ist für die zehn Hobby-MusikerInnen nicht immer leicht.

„Wir proben auch nur einmal in der Woche, daher dauert es eine Weile, neue Stücke zu erarbeiten“, so Götz Zerbe. Über 30 Songs hat das Kommando Ukulele aktuell im Repertoire. Von den Beatles bis zu Bowie, aber auch hawaiianische Lieder aus dem Heimatland des Instruments. „Unsere Playlist ist WDR4-lastig, scherzt der Bielefelder, „das Beste von den 60ern bis in die 2000er. Und natürlich bringen wir ein, was wir im persönlichen Umfeld für Musik hören.“ Dabei muss sich immer wieder erst zeigen, ob die Anpassung an den Ukulele-Style gelingt. „Auf jeden Fall bekommen die ausgewählten Stücke eine eigene Dynamik durch das Instrument, alles klingt irgendwie freundlich.“ Besonders reizvoll findet das Götz Zerbe, wenn sich daraus ein Kontrast ergibt, wie bei dem Song „Psycho Killer“ von den Talking Heads.

Neben „Breakfast in America“ von Supertramp einer seiner Lieblingssongs. Sylvia Lakämper haben es dagegen „Symphatique“ von Pink Martini, „About a Girl“ von Nirvana und „Free Market“ von The Proclaimers angetan. „Eine wunderbar süßliche Ballade mit einem kapitalismuskritischen Text, das hat was.“

www.kommando-ukulele.de