Jens Ohlemeyer
KlimaWoche Bielefeld e.V.

„Meine Eltern sind – im positiven Sinn – der Ursprung meines Engagements. Sie haben mich durch ihre Einstellung zur Umwelt und ihr Engagement schon früh geprägt“, erklärt Jens Ohlemeyer, Vorstandsvorsitzender der Klima- Woche Bielefeld e.V. Er gründete im Mai 2013 mit vielen weiteren Engagierten den gemeinnützigen Verein, der sich aus den Aktivitäten eines Schulprojekts, der Klima AG am Friedrich-v. Bodelschwingh Gymnasium Bethel, entwickelt hat.

Dort fand 2009 die erste KlimaWoche Bielefeld statt. Seine Eltern setzten sich u. a. bei Amnesty International für umweltpolitisch Inhaftierte, die sich gegen den Raubbau von Rohstoffen in Südamerika, Afrika und Asien stark gemacht haben. „Wir leben seit Jahrzehnten auf Kosten anderer und vielen benachteiligten Menschen geht es schlecht“, unterstreicht der 51-Jährige.

„Dazu trägt die immer noch günstige Rohstoffbeschaffung bei, die nicht gerecht ist und im Zuge derer viele Menschen in den Ländern des Globalen Südens zudem Umweltgefahren ausgesetzt sind.“ Der kategorische Imperativ, den Immanuel Kant als grundlegendes Prinzip moralischen Handelns definierte, prägt seine Grundeinstellung. „Es ist eine Haltung, aus der sich Regeln und Prinzipien für unsere Lebensweise ableiten lassen, wenn man nach dieser Maxime handelt.“ Der empathische Umgang mit Freiheit und Rücksichtnahme lässt sich daher auch auf die Umwelt beziehen. „Aushandlungsprozesse inklusive“, unterstreicht Jens Ohlemeyer, der dazu anregt, sich – analog zur CO2-Steuer – über eine Verpackungssteuer Gedanken zu machen. Schon als Jugendlicher engagierte er sich bei Greenpeace.

Als dann 2009 die Klimakonferenz in Kopenhagen lediglich mit einem „Minimalkonsens“ endete, rief er – inzwischen Lehrer am Gymnasium in Bethel – die Klima AG ins Leben, die 2009 die erste KlimaWoche Bielefeld organisierte. „Es war einfach Zeit, in Sachen Umwelt aktiv zu werden“, stellt er fest. Inzwischen haben sich Klima AG und KlimaWoche etabliert. Anders als in den Vorjahren verteilen sich die Veranstaltungen der diesjährigen 16. KlimaWoche fast über das komplette Jahr. „Wir wollen nicht nur punktuell innerhalb einer Woche Aufmerksamkeit generieren, Umwelt- und Klimaschutz sind Dauerthemen“, erklärt der Vorsitzende. Der Tag der nachhaltigen Unternehmen bildete im März den Auftakt, die Baumpflanzaktion bzw. der Tag der Natur am 17.11. setzt den Schlusspunkt. „Unser Ziel für dieses Jahr sind 25.000 Bäume. Aktuell liegen wir bei 7.000, aber gemeinschaftlich werden wir unser Ziel sicher noch erreichen“, sagt Jens Ohlemeyer. Doch nur Bäume zu pflanzen, ist ihm zu kurz gedacht. „Sie müssen auch wachsen können und dafür braucht es bessere Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.“ Das Bewusstsein schärfen, soll am 15.5. der Tag der Artenvielfalt. Neu im Programm der KlimaWoche und gekoppelt an eine organisierte Blühwiesen-Aktion. Das e-CROSS GERMANY Mobilitätsfestival am 29. und 30.6. im Lenkwerk macht die Neuerungen und aktuellen Entwicklungen nachhaltiger Mobilität erlebbar macht. „Wir feiern Mobilität in allen Facetten, aber emissionsfrei“, betont Jens Ohlemeyer, dessen großer Traum es ist, einmal die Panamericana mit einem Elektromotorrad zu fahren. ♥
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