Maries Mission Julia und Björn Hagedorn
„Kinder sind unser höchstes Gut. Was da im Netz passiert, tut mir weh“, sagt Björn Hagedorn. Zusammen mit seiner Frau Julia möchte der Cyber Security Consultant mit Maries Mission einen Betrag dazu leisten, Kindern eine sichere Cyber-Umgebung zu ermöglichen.
Die Initialzündung zu Maries Mission kam durch Björn Hagedorn, der in der Vergangenheit Pädophilie im Netz jagte und die entsprechenden Daten der Justiz übergab. „Das war sehr belastend, man bekommt Dinge zu sehen, die einen nicht mehr loslassen“, erinnert sich der 43-Jährige. Die Idee, präventiv zu wirken, nahm immer mehr Gestalt an. Zumal Björn Hagedorn durch seinen Beruf als IT-Forensiker genau weiß, wie perfide Hacker vorgehen, die sogenanntes Social Engineering betreiben.
Das kommt häufig beim Cybergrooming zum Einsatz. Darunter versteht man die Anbahnung von sexuellen Kontakten mit Kindern und Jugendlichen im Internet. Ein Erwachsener gibt sich als Gleichaltriger aus, loggt sich bei einem Online-Spiel ein und nimmt Kontakt zu einem Kind auf. Er lässt sich Zeit, es wird hin und her gechattet, manchmal monatelang, bis der Vorschlag zu einem Treffen kommt.“
Geschicktes Social Engineering ist so manipulativ, dass Menschen Dinge tun, die sie normalerweise nie tun würden – übrigens nicht nur Kinder. Maries Mission richtet sich an Kinder und deren Zugehörige im Grundschulalter. Hintergrund: Die WebNutzer*innen werden immer jünger. Und je jünger ein Kind ist, desto unbedarfter bewegt es sich im Netz. Cybermobbing, Hate Speech, Cyberbullying (Beleidigungen, Bedrohungen) oder Cybergrooming zählen zu den Gefahren, denen Kinder im Netz ausgesetzt sein können. „Wir möchten Eltern keine Angst machen“, stellt Julia Hagedorn klar, „sondern für einen aufgeklärten und besonnenen Umgang mit dem Internet und seinen Möglichkeiten sensibilisieren.“ Dazu stellt Maries Mission leicht verständliche, altersgerechte Leitfäden und Materialien zur Verfügung, die Kinder über Online-Risiken aufklären. Die Blogbeiträge handeln von den Online-Erfahrungen der fiktiven Figur Marie und schildern, welchen Umgang sie mit problematischen Situationen gefunden hat.
Für Julia und Björn Hagedorn ist Maries Mission eine Herzensangelegenheit. Mit Workshops und Webinaren möchten sie Erwachsenen die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, um Kinder im digitalen Zeitalter zu führen und zu schützen. „Wir möchten Eltern vermitteln, warum Kinder auf eine bestimmte Weise handeln“, sagt die studierte Psychologin. Technische Lösungen, wie z. B. kindgerechte Browser-Einstellungen oder altersgemäße Apps sind die eine Sache, aber mindestens genau so wichtig ist die offene Kommunikation auf Augenhöhe. „Kinder müssen das Gefühl haben, dass sie über alles, was ihnen im Netz seltsam vorkommt oder ihnen Angst macht, mit ihren Eltern sprechen können“, betont Julia Hagedorn. Ein Pilotprojekt an der Grundschule in Künsebeck soll den Startschuss zu weiteren Workshops in zwangloser Atmosphäre bilden, bei dem pädagogische, psychologische als auch technische Fragen rund um das Thema erläutert werden. ♥ www.maries-mission.de