Er hat die Reihe 2007 gemeinsam mit Werner Fuhr vom WDR ins Leben gerufen. Doch auch wenn Ulrich Laustroer sich jetzt nach 35 Jahren beim Kulturamt Bielefeld in den Ruhestand verabschiedet, gibt es eine gute Nachricht: „Meine Nachfolgerin wird die Mittwochskonzerte fortführen. Und ich hoffe, dass die Reihe noch viele, viele Jahre weitergeht, denn es gibt wenig Vergleichbares in Bielefeld.“

Ulrich Laustroer selbst freut sich in der letzten von ihm verantworteten Saison besonders auf zwei Konzerte der Kulturwinter-Reihe. „Constantinople sind einfach genial gut und ein zweites Highlight sind für mich MAXJOSEPH. Wie die vier Bayern die traditionelle Musik komplett auf links gedreht haben, ist echt irre.“

Poetische Klänge von Kora und Setar oder der einzigartige Sound von Tuba, Gitarre und Steirischer Harmonika – die beiden Programmpunkte demonstrieren eindrücklich, wie groß die Bandbreite der Reihe ist. Gemeinsam ist allen Mittwochskonzerten die hohe musikalische Qualität, die auch das große Stammpublikum zu schätzen weiß. „Einen gemeinsamen Nenner gibt es darüber hinaus in dem Sinn nicht“, so Ulrich Laustroer, „aber vier Schwerpunkte, aus denen die Musikrichtungen kommen.“ Da wäre zum einen die traditionelle ethnische Musik – in dieser Saison vertreten durch den großen dänischen Folk-Star Helene Blum und die Band des Geigers Harald Haugaard. Dann die außereuropäische Kunstmusik, vertreten durch Constantinople. Für den Bereich interkulturelle klassische Musik stehen Yalda Abbasî & Trio Sêreng mit ihrer Symbiose aus kurdischer Musik und westlichem Jazz und Klassik. „Der vierte Bereich ist kammermusikalische Weltmusik in Abgrenzung zur eher ‚poppigen‘ Weltmusik, die ja viele machen“, erklärt Ulrich Laustroer. Hier kommt das Ensemble Vinorosso ins Spiel, das die Saison am 16. Oktober eröffnet und zugleich auf 20-jähriger Jubiläumstour ist.

Die Geschichte der Mittwochskonzerte reicht übrigens noch weiter zurück, denn entstanden sind sie als Nachfolger der WDR-Konzertreihe „Matinee der Liedersänger“, die viele Jahre in der Ravensberger Spinnerei stattfand. „Werner Fuhr und ich haben dann 2007 überlegt, in die Rudolf-Oetker-Halle zu gehen und das Programm etwas kammermusikalischer auszurichten“, erinnert sich Ulrich Laustroer.

Lag die Programmplanung zunächst noch in den Händen des WDR, übernahm das Kulturamt 2016 die Regie, als Werner Fuhr in Rente ging. Wie schön, dass der Staffelstab jetzt auch mit dem Ruhestand von Ulrich Laustroer weitergegeben wird. ✔
www.kulturamt-bielefeld.de

DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK:

16.10.24
ENSEMBLE VINOROSSO

Von Anfang an stand die musikalische Vielfalt im Mittelpunkt des Weltmusikensembles, das 2004 von damals Studierenden der Hochschule für Musik Detmold gegründet wurde. Seither gab die völkerverbindende, in verschiedensten Besetzungen auftretende Musikgruppe weit über 500 Auftritte im In- und Ausland.

13.11.24
MARIOLA MEMBRIVES

Sie ist die Stimme und das Gesicht einer jungen Künstlergeneration, die der spanischen Musikszene neue identitätsstiftende Impulse gibt.

11.12.24
YALDA ABBASÎ & TRIO SÊRENG

In einer Symbiose aus der Vielfalt kurdischer Musik und westlichem Jazz und Klassik bringen die kurdische Musikerin Yalda Abbasî und das Trio Sêreng dem Publikum mittelöstliche Klänge näher.

15.1.25
MAXJOSEPH

Unter dem Motto „Neues aus Bayern“ haben sich die vier jungen Musiker auf die Fahne geschrieben, ihre ganz eigene Vorstellung von Volksmusik zu verwirklichen.

12.2.25
CONSTANTINOPLE & ABLAYE CISSOKO

Zwei internationale Meistervirtuosen laden ein zu einer Reise vom Königreich Mali zum Persischen Hof. Das Programm „Wandernde Gärten“ zeugt von der Begegnung zweier Musiker voller Poesie und Inspiration.

12.3.25
HELENE BLUM & HARALD HAUGAARD BAND

Der große dänische Folk-Star Helene Blum und die Band des Geigers Harald Haugaard lassen das kulturelle Erbe Dänemarks auf höchstem Niveau lebendig werden.


Jeweils 20:00 Uhr, Rudolf-Oetker-Halle