Sie engagieren sich für Kinder und Jugendliche in Bielefeld. Begleiten sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben, fördern sie in ihrer Entwicklung oder unterstützen sie bei sportlichen Aktivitäten. Mario Hildebrandt und Karl-August Krenzer arbeiten für die Wolfgang und Regina Böllhoff Stiftung, Victoria Praedicow und Matthias Sondermann für die Sportjugend Bielefeld im Sportbund Bielefeld e.V. Soziales Engagement, das Chancen eröffnet, Offenheit, Miteinander und Toleranz fördert und dazu anstiftet, Zukunft weiterzudenken. www.boellhoff-stiftung.de

Mario Hildebrandt und Karl-August Krenzer

Wolfgang und Regina Böllhoff Stiftung

Mit den Förderprogrammen „Ich will!“ und „Hand in Hand“ unterstützt die Böllhoff Stiftung junge Menschen in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung. „Die Basis beider Programme ist die individuelle Eins-zu-eins-Betreuung junger Menschen durch unsere ehrenamtlichen Patinnen und Paten“, erklärt Mario Hildebrandt. Der Diplom-Pädagoge leitet seit zwei Jahren das Projekt „Ich will!“, das Hauptschülerinnen und -schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren unterstützt. „Das ist eine schöne Ergänzung zu meiner Arbeit in der Familienberatung der AWO“, sagt der 43-Jährige. „Und eine, die mir viel Spaß macht.“ Auch Karl-August Krenzer geht in seiner Arbeit voll auf. „Es ist das Beste, was mir passieren konnte. Meine Tage sind sehr ausgefüllt“, stellt er zufrieden fest. Der ehemalige Studiendirektor des Carl-Severing Berufkollegs für Metall und Elektrotechnik leitet seit seiner Pensionierung das Projekt „Hand in Hand“. Es fördert die soziale und berufliche Integration berufsschulpflichtiger Geflüchteter. „Interessierte Jugendliche müssen sich bei uns bewerben. Dadurch können sie ihre Ernsthaftigkeit unterstreichen“, erklärt der 69-Jährige, der seine Berufserfahrung in das Projekt einbringt. Er musste nicht lange überlegen, als er gefragt wurde, ob er sich für das Stiftungsprogramm engagieren würde. „Das hat mehr Lebensqualität als ein Hobby“, stellt er fest. Und so begleitet er das Programm, die Überlegungen dazu gab es nach der ersten Flüchtlingswelle 2016, von Anfang an. 2017 konnten die ersten zehn jungen Geflüchteten ins Programm einsteigen. „Hand in Hand“ begleitet sie über einen Zeitraum von drei Jahren in der Phase der Berufsorientierung und in ihrer Berufsausbildung. „Das Besondere: Jetzt endet erstmals ein Durchgang nach drei Jahren – mit einer Ausnahme befinden sich alle geförderten jungen Menschen in einer Berufsausbildung. In einem feierlichen Rahmen überreicht ihnen der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Wolfgang Böllhoff, ein Zertifikat“, freut sich der engagierte Bielefelder. Dabei profitiert „Hand in Hand“ konzeptionell vom Schwesterprogramm „Ich will!“. In beiden Programmen arbeitet die Böllhoff Stiftung mit Partnerschulen in der Region zusammen. Für „Ich will!“ kooperiert die Böllhoff Stiftung mit der Baumheide- und der Brodhagenschule (bzw. ihren Nachfolgeschulen: die Realschule am Schlehenweg und die Sekundarschule Gellershagen), für „Hand in Hand“ ist das Carl-Severing-Berufskolleg für Metallund Elektrotechnik sowie das Rudolf-Rempel-Berufskolleg mit im Boot.

13 Jahre…

Stiftungsarbeit in der Wolfgang und Regina Böllhoff Stiftung

“Ich will” Gemeinsames Kochen. Als Gast Dr. Wolfgang Böllhoff
„Ich will!“ Besuch im Tierpark Olderdissen

„Mit aktiven Schülerinnen und Schülern aus ‚Ich will!‘ stellen wir das Programm regelmäßig in den 7. Klassen vor und führen mit den Bewerbern anschließend ein kleines Vorstellungsgespräch“, so Mario Hildebrandt. „Pro Schule nehmen wir in der Regel fünf Schülerinnen und Schüler auf, die dann über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert werden. Seit Dezember letzten Jahres sind dreizehn weitere dabei.“ Seit 2008 ist das Programm in Bielefeld etabliert. 120 haben es bereits durchlaufen. „Wir möchten mit einem vielfältigen Seminar-, Erlebnis- und Förderprogramm dazu beitragen, dass die Jugendlichen gestärkt werden, ihren Horizont erweitern und ihre sozialen Fähigkeiten ausbauen“, erklärt Mario Hildebrandt. Richtung Schulabschluss bietet „Ich will!“ außerdem berufsvorbereitende Workshops beispielsweise zum Thema Bewerbungsgespräch.

27…

Pat*innen betreuen im dreijährigen Förderprogramm “Hand in Hand” überwiegend unbegleitete Jugendliche und junge Erwachsene.

„Wichtig ist uns, dass nicht nur die Besten aus einer Klasse gefördert werden“, so der 43-Jährige. Für den Diplom-Pädagogen ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler offen sind und bereit, sich auf das Programm einzulassen. So gehört die regelmäßige Teilnahme an den monatlichen Veranstaltungen ebenso zum Programm wie der Förderunterricht und ehrenamtliches Engagement von Seiten der Teilnehmenden. „Die Schulen halten Möglichkeiten dazu bereits in Form von Schul-Santiätsdiensten oder als Streitschlichter vor, aber auch ein zusätzliches Praktikum in den Ferien ist eine Option“, erklärt Mario Hildebrandt. Darüber hinaus ist die kulturelle Teilhabe mit Theater- und Museumsbesuchen für ihn ein wichtiger Aspekt des Programms. „Einige von den Schülerinnen und Schülern erleben diese durch unser Programm erstmalig“, weiß Mario Hildebrandt. Doch auch Aktivitäten wie das gemeinsame Kochen mit Eltern und Paten machen das Programm „Ich will!“ für die Teilnehmenden spannend. Nicht wesentlich anders ist es bei „Hand in Hand“. Auch die berufsschulpflichtigen Geflüchteten profitieren von Angeboten, die sich durch ihren kulturellen oder ihren Alltags-Wert auszeichnen. Die Bandbreite ist groß. Reicht von Sprachkursen und Aktivitäten in Sportvereinen über Erste-Hilfe-Kurse bis hin zu Terminen in der Verbraucherzentrale, Fahrten zum Landtag nach Düsseldorf oder dem Besuch des Böckstiegel Museums. „Ziel ist es, die Jugendlichen auf ihrem Weg zu begleiten, ihnen nicht nur eine berufliche Orientierung zu ermöglichen, sondern ihnen durch eine Ausbildung Perspektiven zu schaffen. Der Wunsch nach einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit ist groß“, weiß Karl-August Krenzer. Immer involviert sind die Patinnen und Paten. Sie sind eine wichtige Säule, auf der die Programme ruhen. „Die ersten Paten für ‚Hand in Hand‘ habe ich aus meinem persönlichen Umfeld gewonnen“, so Karl-August Krenzer. 27 Paten – meist ab 50 Jahre aufwärts – engagieren sich inzwischen für „sein“ Programm. „Uns geht es um die Lebenserfahrung, die unsere Patinnen und Paten in das Ehrenamt mit- und einbringen. Gleichzeitig lebt das Programm von der Beziehung zwischen Pate und Jugendlichem. Der Austausch ist ein Gewinn für beide Seiten“, betonen Karl-August Krenzer und Mario Hildebrandt, die als Drehscheibe ihrer Programme organisieren, zuhören, Gespräche führen und Tipps geben.

Teamtraining im Kletterpark Johannisberg

bis 2019…

wurden 120 Schülerinnen und Schüler im “Ich will!” Programm betreut.