RAVENSBERGER PARK

Kunst, Kino und Konzerte. Party, Porzellan und politische Bildung. Und all das nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. Wo gibt’s denn so was? Im Ravensberger Park!

Jeder kennt sie – einerseits. Andererseits ist die Ravensberger Spinnerei, bzw. der gesamte Gebäudekomplex, eine große Unbekannte, die es immer noch zu entdecken gilt. „Ich fände es toll, wenn wir diesen Ort, der neben all seinen Kultur- und Entertainmentangeboten eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und Kleinod der Bielefelder Industriegeschichte beherbergt, mehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken könnten“, wünscht sich daher Kim Lempelius. Wie viel Kultur und Natur sich hier unter einem Dach – beziehungsweise auf einem Gelände – erleben lässt, ist der Bielefelderin aber auch selbst noch nicht lange bewusst. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie im Bereich Kommunikation und Museumspädagogik im Museum Huelsmann und hat den Ravensberger Park ganz neu kennengelernt. Nimmt ihn erst jetzt als Gesamt-Ort wahr, der mit Volkshochschule und Lichtwerkkino, Historischem Museum, Museum Huelsmann und Hechelei ein echter Hotspot der Bielefelder Kulturszene ist. „Eigentlich haben wir hier schon lange so etwas Ähnliches wie das Museumsdreieck aus Kunsthalle, Hermann Stenner Kunstforum und Kunstverein, über das jetzt alle reden“, unterstreicht Kim Lempelius.

Und der traumhafte Park der Direktorenvilla kann es für sie glatt mit dem Bürgerpark aufnehmen. „Der Westen ist bekannter, aber der Osten ist im Kommen“, lacht die 32-Jährige. Damit das möglichst viele BielefelderInnen genauso sehen, wünscht sich die Kunsthistorikerin mehr gemeinsame Präsenz. Inhaltlich arbeiten einige der ansässigen Institutionen zwar bereits regelmäßig zusammen, aber nach außen ist das kaum sichtbar. „Gerade hatte ich eine Führung mit einer Gruppe der VHS. Diese Synergien ließen sich noch mehr nutzen und ausweiten“, so die Museumspädagogin. „Es gibt viele Anknüpfungspunkte: So kann man etwa im Museum Huelsmann heiraten, im Historischen Museum Junggesellinnenabschiede feiern und es hat viele Exponate zum Thema Hochzeit. Wir sind keine Konkurrenten, die sich Klientel wegnehmen. Wir bedienen unterschiedliche Zielgruppen und können uns gut ergänzen. Es wäre ein großer Vorteil, mehr als Ganzes wahrgenommen zu werden. Toll wäre etwa ein Fest, das dem gesamten Park gewidmet ist. Aber das können wir finanziell und werbetechnisch nicht alleine stemmen. Dazu bräuchten wir die Unterstützung der Stadt.“ Ein erster Schritt auf diesem Weg ist übrigens mit dem Storytelling- Projekt der Bielefeld Marketing gemacht. Mit dem kostenlosen Audioguide für Smartphones können Interessierte unter anderem auf Zeitreise durch den Ravensberger Park gehen. Einfach „Hearonymus- App“ runterladen und Stichwort „Ravensberger Park“ suchen. Gerade im Sommer gibt es aber noch viel mehr gute Gründe, das spannende Kulturquartier anzusteuern: Vom Bühnenprogramm des Carnival bis zum Kinderkulturfest Wackelpeter. Auch und gerade bei diesen Großveranstaltungen wünscht sich Kim Lempelius einen gemeinsamen Auftritt aller Ortsansässigen.

Wem das jetzt immer noch nicht genug Kultur auf einem Fleck ist, der kann in unmittelbarer Nachbarschaft noch weitere spannende Ziele ansteuern. Vom Museum Wäschefabrik, das eng mit der Historie der Ravensberger Spinnerei verknüpft ist, bis zum gerade eröffneten neuen Kulturhaus. Wie gesagt: Bielefelds Osten ist im Kommen!