Bianca Shomburg wurde 1974 in Bielefeld geboren. Im Alter von 21 nahm die damalige Verwaltungsbeamtin an der von Linda de Mol moderierten Casting-Sendung „Soundmix Show“ auf RTL teil und setzte sich gegen 17 Kandidaten durch. 1996 vertrat sie Deutschland bei der European Soundmix Show, bei der sie mit „Think Twice“ – im Original von Céline Dion – den ersten Platz belegte. Sie gewann einen Plattenvertrag mit dem Produzenten Harold Faltermeyer. Ihre erste Single hieß „I believe in love“. Anschließend nahm Ralph Siegel sie unter Vertrag. Mit dem von ihm geschriebenen Titel „Zeit“ vertrat sie Deutschland beim Eurovision Song Contest 1997.
Im Mai 1997 stand sie auf der ganz großen Bühne im sprichwörtlichen Rampenlicht. Die Bielefelderin Bianca Shomburg vertrat Deutschland beim Grand Prix d’Eurovision – wie der European Song Contest seinerzeit noch hieß – in Dublin.
Den Auftritt selbst werde ich nie vergessen“, erinnert sich die Sängerin. „Die Aufregung war groß, plötzlich war beim Monitorsound alles anders. Und ich weiß noch genau, wie ich vom Koordinator auf der Bühne positioniert wurde und er sagte: ,So, noch 30 Sekunden, dann geht’s los.‘“ Letztlich landete die Sängerin überraschend auf Platz 18 von 22 Teilnehmern. Die Buchmacher hatten Bianca Shomburg auf Platz 3 gesehen. Eine große Enttäuschung? „Die Platzierung selbst hat gar nicht so wehgetan. Viel schlimmer war die Unsicherheit, was nun kommt. Wie sieht die Zukunft aus?“ Bereits ein Jahr vor dem Grand Prix hatte die Bielefelderin ihre sichere Beamtenlaufbahn an den Nagel gehängt und hauptberuflich als Sängerin gearbeitet – und das tut sie noch heute. Nach Dublin war sie zusammen mit Ralph Siegel noch zwei Jahre in Sachen Schlager unterwegs. „Aber ich habe gemerkt, dass ich das nicht bin. Soul und Rock, insgesamt handgemachte Musik, liegen mir mehr.“ Mit ihrer Band Grafitti spielt sie auf Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Events. Ein sehr guter Ausgleich zum Muttersein. „Es ist ein Geschenk, dass ich tagsüber viel zu Hause bin und Zeit mit meinem zehnjährigen Sohn verbringen kann. Aber ich brauche den Kontakt zum Publikum. Es tut mir gut, auf der Bühne die Sau rauszulasen“, lacht die 45-Jährige. Mit der Jazz-Formation B-Flat geht es etwas ruhiger zu. Schlagzeug, Kontrabass, Klavier und Gesang – Musik für ruhigere Veranstaltungen. Eigene Kompositionen werden im Studio ihres Mannes Björn Diewald ausprobiert. Und manche schaffen es auch auf Online-Portale. „Ohne ein großes Label im Rücken ist es sehr schwierig, erfolgreich eigene Sachen auf den Markt zu bringen“, sagt die Sängerin. „Aber das ist nicht mein Anspruch. Ich bin sehr glücklich, dass ich das, was ich liebe, als Beruf ausüben darf.“
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