Mit dem Beirat des Tips-Verlags zu Besuch in der Wissenswerkstadt

Dominik Gross (Geschäftsführer der Founders Foundation), Martin Knabenreich (Geschäftsführer der Bielefeld Marketing), Thomas Kunz (Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Ostwestfalen-Lippe), Brigitte Meier (Prokuristin der WEGE), Petra Pigerl-Radtke (Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld), Pastor Ulrich Pohl (Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel), Dr. Jens Prager (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld), Regine Tönsing (Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Ostwestfalen), Christina Végh (Direktorin der Kunsthalle Bielefeld). Am 6. September ist Eröffnung.

Zusammen mit unseren Beiratsmitgliedern durften wir uns schon vorab einen ersten Eindruck von der Wissenswerkstadt Bielefeld verschaffen. „Wir sind momentan im Endspurt, auch wenn das vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht“, lacht Gesa Fischer von der Bielefeld Marketing, die uns über die Baustelle führt, auf der aktuell 80 Menschen verschiedenster Gewerke beschäftigt sind. Sie bildet gemeinsam mit Giovanni Fusarelli das Leitungsduo der Wissenswerkstadt, die von Bielefeld Marketing im Auftrag der Stadt Bielefeld betrieben wird. Alle Interessierten, Familien und Schulklassen finden im Zentrum der Stadt einen deutschlandweit einmaligen Ort rund um die Vermittlung von Themen aus Wissenschaft und Forschung.

Mit einem bewusst niedrigschwelligen Angebot im Foyer – hier werden in Zusammenarbeit mit der Universität und der Hochschule Bielefeld Marktstände aufgebaut – sollen auch Neugierige abgeholt werden, die nur mal kurz reinschnuppern möchten.

Auch Veranstaltungen, es ist Platz für rund 350 Stühle, sollen auf dieser Fläche stattfinden. Ebenfalls im Erdgeschoss wird es eine Gastronomie geben – hier setzen die Betreibenden der Wissenswerkstadt auf Synergieeffekte. In Kreativräumen kann mit Textilien, Holz, aber auch an Digitalem gearbeitet werden.

„Wir wollen ja nicht nur reden, sondern auch etwas Konkretes tun“, unterstreicht Gesa Fischer den Anspruch des neuen Raums in der Stadt. Die neue Institution will Wissenschaft und Stadtgesellschaft zusammenbringen. Bielefelds neue schlaue Adresse wird ein zentraler Ort, an dem Forschende aus Hochschulen und andere Wissensakteure mit Menschen aus der Bevölkerung für Austausch, Debatten und gemeinsame Projekte zusammentreffen.

Der Eintritt ist in der Regel kostenfrei. Ausnahmen bilden Sonderveranstaltungen wie Bühnen-Shows oder einige Workshop-Angebote. Auch die Tourist-Information findet in der Wissenswerkstadt eine neue Heimat. Im Keller befinden sich noch die alten Tresorräume der Sparkasse.

Einer davon wird künftig für ein wissenschaftliches galaktisches Escape Game genutzt, das von Forschenden der Hochschule Bielefeld und der Universität entwickelt wurde und Besucher*innen zu Raumfahrende macht. In Blickrichtung Wilhelmstraße entsteht eine große Fensterfront, die einen Blick in die Wissenswerkstadt ermöglicht. Es ist eine Art Schaufenster und soll alle Menschen einladen, hereinzukommen und mitzumachen. Das Raumkonzept ist ganz bewusst auf eine flexible Nutzung angelegt, um unterschiedlichste Veranstaltungs- und Ausstellungsformate umsetzen zu können. Und auch, um zukunftsfähig zu sein. „Wir wissen heute noch nicht, welche Themen für uns in den nächsten Jahren relevant werden könnten“, sagt Martin Knabenreich. „Darauf wollen wir reagieren können.

„BIELEFELD: HAUPTSTADT DES GESUNDEN MITTELMASSES“

Nach der spannenden Führung ging es für die Beiratsmitglieder zum traditionellen Austausch nach oben, in die neuen Räumlichkeiten der Bielefeld Marketing. Es ging um Themen, die Bielefeld bewegen. Gastgeber Martin Knabenreich bringt es auf den Punkt:

„Bielefeld ist die Hauptstadt des gesunden Mittelmaßes und zugleich Prototyp einer Zukunftsstadt.“ Die Stimmung sei gar nicht so schlecht, lautete das typische ostwestfälische Understatement des Geschäftsführers der Bielefeld Marketing mit Blick auf die Lebensqualität, die Bielefeld bietet: Wohnraum, Arbeits- und Studienmöglichkeiten, agile Start-up-Szene, vielfältige Kultur-, Freizeitangebote und natürlich ganz viel Grün drumherum. Auch IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radke hat Erfreuliches zu vermelden: Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld feiert ihren 175 Geburtstag unter dem Motto: „Ostwestfalen. STARK! Themen wie Nachhaltigkeit, Wohlstandsermöglichung, Verkehr und Fachkräfte stehen 2024 auf ihrer Agenda. Die Erreichbarkeit und Belebung der Innenstadt, insbesondere der Bahnhofstraße, ist für Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands OWL, ein Dauerthema. Ein Aspekt, mit dem sich auch WEGE-Prokuristin Brigitte Meier im Rahmen des City Managements befasst – ein Projekt, das zusammen mit der Stadt Bielefeld und der Bielefeld Marketing zum Ziel hat, die Innenstadt zu beleben und attraktiver zu gestalten. Weitere drängende Themen der Wirtschaftsförderung für Bielefeld sind neben Fachkräftesicherung die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen sowie die Förderung von Start-ups. Apropos: Dominik Gross, Geschäftsführer der Founders Foundation, freut sich über eine besondere Auszeichnung der Financial Times. Die Founders gehört in Deutschland zu den Top 4 der European Leading Start-up Hubs. Außerdem konnte die diesjährige „Hinterland of Things“ ein weiteres Wachstum verzeichnen und fand erstmalig in der Stadthalle statt. Stellvertretend für die Hochschule Bielefeld (HSBI) durfte Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk den „Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung“ – unter dem Motto „Spürbar nachhaltig!“ – in Empfang nehmen. Für die HSBI sind weiterhin Internationalisierung – damit verbunden eine Förderung Willkommenskultur –, eine verbesserte Verkehrsanbindung sowie die Beschleunigung des Hochschulausbaus drängende Themen. Pastor Ulrich Pohl, Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen ist begeistert, mit Annette Kurschus eine neue und renommierte Pastorin und Seelsorgerin in Bethel begrüßen zu dürfen, die auch die Leitung der Ethik-Kommission übernimmt. Ihm bereitet die überbordende Bürokratie in Kliniken Sorgen, die die Bekämpfung des Personalmangels verhindert. Eine Problematik, die allerdings auf Bundesebene gelöst werden muss. ✔