Nach fünfjähriger Planungszeit konnte Ende 2017 das generationsübergreifende Wohnprojekt5 in Bielefeld-Quelle verwirklicht werden. In 38 Wohneinheiten leben dort 55 Erwachsene und 30 Kinder, mit unterschiedlichen Lebens- und Beziehungsmodellen. Der BIELEFELDER sprach mit Johannes Menge vom Vorstand des Wohnprojekts5.
Johannes Menge
Die Sicherung einer Fläche im Bebauungsplan! Außerdem mussten wir uns vom Traum der Gründung einer eigenen Genossenschaft verabschieden. Unser aller Geld hätte nicht einmal gereicht, das Grundstück zu kaufen. Stattdessen haben wir nach einem Investor gesucht, der unsere Ziele unterstützt. Da geht der Dank an die BGW für die nicht immer einfache, aber am Ende gute Kooperation. Eine weitere Herausforderung war es, diesen großen Komplex mit Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnungen (möglichst) nach den Vorstellungen der Mieter und zu bezahlbaren Mieten zu planen. Gleichzeitig gilt es aus einem vielfältigen bunten Haufen verschiedenartigster Menschen – mit unterschiedlichem Alter, kulturellen, sozialen und religiösen Hintergründen sowie Familienund Lebensmodellen – eine handlungsfähige Gemeinschaft zu machen, die mit und trotz aller Unterschiedlichkeit gerne und zufrieden miteinander wohnt und die Mühen des Alltags miteinander teilt und aushält.
Natürlich der Wunsch nach gemeinschaftlichem Wohnen. Die Unterschiedlichkeit und Vielfalt betrachten wir als Reichtum und als Möglichkeit, an-, mit- und voneinander zu lernen und zu wachsen.
Gemeinsam ist man weniger allein – gerade in Corona-Zeiten. Generell bedeutet dies Hilfen und Unterstützung im Alltag – vom Einkaufen, Kochen und Essen über Kinderbetreuung bis hin zu CarSharing. Das Zusammenleben bedeutet aber auch Absprachen zu treffen, das ist häufig anstrengend.
Sie müssen das Rad nicht neu erfinden. Es gibt in Bielefeld das „Netzwerk selbstorganisierter Wohnprojekte e.V. (www.bielefelder-netzwerk-wohnprojekte.de)“, in dem inzwischen neun Wohnprojekte zusammenarbeiten. Sie unterstützen neue Initiativen gerne mit ihren Erfahrungen.