Das Interview passend zu Alfons’ Programm “Jetzt noch deutscherer”
Ein Puschelmikrofon, eine orangefarbene Trainingsjacke, viel Witz und Tiefe können nur zu einem gehören: Alfons. Der französische Komiker Emmanuel Peterfalvi (alias Alfons) tritt am 23. November 2019 mit seinem neuen Programm „Jetzt noch deutscher“ im Bielefelder Theaterhaus im Tor 6 auf.
Doch bevor es in unsere Stadt geht, wollten wir Alfons Rolle als rasender Reporter übernehmen und ihn interviewen.
Brillant, sexy, bescheiden.
Ich befürchte, Alfons hat sich selbst dazu entschlossen. Eine kleine Stimme in mir hat mir schon immer ihre ganz eigene Sicht der Dinge geschildert und irgendwann wollte diese Stimme raus. Als ich dann diese wunderbare orange Jacke gefunden habe und das Puschelmikro in die Hand nahm, war Alfons geboren.
Nein. Aber manchmal wunder ich mich darüber, was Alfons macht und kann darüber lachen.
Ich glaube, Alfons ist eine Facette von mir. Er darf sagen, was Emmanuel manchmal nicht sagen kann. Interessanterweise sieht Alfons auch Dinge, die Emmanuel nicht sieht und hat ein ganz anderes Bild von der Welt, in der wir leben.
Viele glauben, dass die Franzosen die Deutschen hassen. Das stimmt aber nicht – die Franzosen hassen alle. Viele glauben auch, dass ich als Franzose den ganzen Tag mit einem Baguette unter dem Arm rumlaufen müsste. Das ist natürlich Quatsch. In Deutschland ist das nicht genehmigt vom Gesundheitsamt.
Ich denke nicht. Außer die Franzosen sprechen kein Deutsch. Dann gibt es einen großen Unterschied, weil sie mein Programm nicht verstehen können. Ansonsten hat Alfons, glaube ich, die Fähigkeit, die Menschen, die Welt, in der wir leben, sei es Deutschland, Frankreich oder der Rest der Welt, mit neuen und anderen Augen zu sehen. Da entdeckt jeder etwas Neues über sich und andere über das man lachen oder nachdenken kann.
Alfons ist inzwischen Erwachsener geworden. Oder vielleicht ist auch die Welt um ihn herum ernster geworden und er hat sich angepasst. Und Alfons hat sich inzwischen einbürgern lassen. Er ist jetzt Deutscher und Franzose – da probiert er natürlich neue Dinge aus, die er als Franzose noch nicht kannte. Zum Beispiel an roten Fußgängerampeln stehen bleiben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Bielefeld existiert. Weil ich war schon mal hier. Und wenn nicht, macht Ihr Euch echt viel Mühe diese Bielefeld-Kulissen und Papiermaché-Häuser jedes Mal für mich auf- und wieder abzubauen.
Das muss jeder für sich selbst entdecken – ich hoffe, dass ich die Menschen gut unterhalte, aber auch hier und da einen Moment zum Nachdenken, aber auch zum Träumen schenke. Wenn ich den Leuten eine Message mitgeben wollen würde, wäre es wohl: seid nett zu einander und denkt immer dran, im Straßenverkehr haben Franzosen immer Vorfahrt.
In meinem Programm geht es um meine langjährige Liebesaffäre mit Deutschland – wie Sie inzwischen wissen, haben wir uns inzwischen das Ja-Wort gegeben. Es geht aber auch um die deutsch-französische Freundschaft und wie meine Großmutter es geschafft hat, eine Fliege zu dressieren. Ich denke, mein Programm spricht alle an, die gerne lachen, die aber auch nicht davor zurückscheuen, ab und zu mal ihren Kopf zu gebrauchen – ob zum Denken oder Träumen ist da egal. Und wenn Sie wissen wollen, was unser Vize-Kanzler mit einem Feuer in meiner Küche zu tun hat, dann sollten Sie mal bei mir im Theater vorbeischauen. Ich freue mich auf Sie
Ja, ich freue mich sehr, die Bielefelder wiederzusehen und wünsche jetzt schon viel Spaß bei „Alfons-Jetzt noch deutscherer“!