Bewegend und ständig in Bewegung
Die Bielefelder Kulturlandschaft steht nicht still. Sie ist ständig in Bewegung und bringt – mal spielerisch, mal fokussiert – verschiedenste Formate auf die Bühne. Aus diesem Grund steht der Kulturwinter ganz im Zeichen des Brummkreisels, der Schwung in kühle und trübe Wintertage bringt. Mehr als 70 Veranstaltungen bieten dem Bielefelder Publikum von September bis April die Möglichkeit, sich mitreißen und in den Bann ziehen zu lassen.
Eintauchen in vielfältige Klangwelten
Im Rahmen der bewährten Konzertreihen »Bielefelder Songnächte« und »Mittwochskonzerte Musikkulturen« hat das Publikum einmal mehr die Möglichkeit, unterschiedlichste Soundlandschaften zu entdecken und sich in den Bann ziehen zu lassen. Diesmal mit jeweils sechs Konzerten. Eröffnet werden die Bielefelder Songnächte am 11. Oktober von der Band Husten (Bild rechts) im Forum. Am 28. Oktober folgt ein Konzert mit der auf Malta geborenen Künstlerin Ale-xandra Alden im TOR6 Theaterhaus. Musik zwischen Indie-Pop und Folk-Klängen er-lebt das Publikum am 6. Dezember, wenn Jenobi in der Hechelei auf der Bühne steht. Weiter geht es am 2. März in der Rudolf-Oetker-Halle mit der introspektiven, akustischen Musik des Schweden Meadows. Im Nr. z. P. wird es elektronisch – mal düster atmosphärisch, mal poppig, wenn VØR am 21. März auf der Bühne steht. Abgerundet werden die Songnächte am 5. April von OSKA. Die Österreicherin begeistert an diesem Abend mit einer Welt aus strahlenden Melodien, groovenden Rhythmen und Lyrics, die Ge-schichten erzählen.
Auch die Mittwochskonzerte Musikkulturen laden das Publikum in diesem Winter wie-der auf eine facettenreiche musikalische Reise in die Rudolf-Oetker-Halle ein. Den Auftakt bildet am 18. Oktober das Trio Orientación mit Neuer Weltmusik. Am 15. November schließt sich die Gruppe Antífona an, welche in ihrem Projekt indische Musik mit Flamenco verbindet. Das Programm des Ensemble Anima Shirvani (13. Dezember) umfasst Stücke bedeutender deutscher Komponisten aus dem 16./17. Jahrhundert und Werke der traditionellen persischen/aserbaidschanischen Musikform Mugham, veredelt mit Gedichten von Goethe. Als erstes Konzert im neuen Jahr, entführt Anewal die Zuhörer*innen am 17. Januar mit einer großartigen Show direkt in die Wüste. Nach drei Jahren Pause darf Bielefeld am 14. Februar die vier jungen schottischen Ausnahmemusiker der Young Scots begrüßen und knüpft damit an den Erfolg der vorherigen Veranstaltungen an. Den Abschluss der Reihe bildet das Lodestar Trio, welches das Publikum am 13. März unter dem Titel »Bach to Folk« begeistern wird.
Kommunale Galerie
In der Kommunalen Galerie werden den Besucher*innen einmal mehr Einblicke in beeindruckende fotografische Arbeiten gewährt. Ab dem 19. Oktober sind die Panorama-Aufnahmen von Diether Münzberg zu sehen. Das Projekt »180 Grad Ruhrgebiet« vermittelt durch farbfotografische Arbeiten eindrucksvoll, wie sich der Strukturwandel bereits Mitte der 1980er Jahre in die städtischen und industriellen Strukturen sowie in die Landschaften des Ruhrgebiets eingeschrieben hat.
Ab dem 31. Januar werden in der Kommunalen Galerie unter dem Titel »ir-real« Werke der Fotografin und Literatin Christine Halm präsentiert. In den in der Zeit von 2014 – 2023 entstandenen Fotos befasst sie sich mit den Themen Flucht, Vertreibung und Krieg und setzt diese in Bezug zur eigenen Biografie und der des Betrachtenden. Auszüge der Ausstellung werden im Rahmen der 22. Nachtansichten am 27. April 2024 im Alten Rathaus präsentiert.
Noch mehr Kultur in Hülle und Fülle
Einen Querschnitt der hohen Qualität des Bielefelder Kulturszene erleben – dies ist am 3. Februar 2024 im Rahmen der 7. Bielefelder Kulturgala möglich. Wer dabei sein möchte, sollte sich den Termin schon einmal vormerken. An diesem Abend bieten Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel und Literatur einen Einblick in ihre bemerkenswerten Arbeiten. Die Veranstaltung bringt sowohl etablierte Produktionen und Akteur*innen wie auch kleine, besondere Formate auf die große Bühne des Stadttheaters.
Als wichtiges Element des Kulturwinters dürfen die durch das Kulturamt unterstützten und geförderten Veranstaltungen der lokalen Kulturschaffenden im Programm nicht fehlen. So sind auch in diesem Jahr wieder die »Literaturtage Bielefeld«, das »Film + MusikFest« sowie die etablierte Reihe »Klang und Poesie« mit diversen Veranstaltungen vertreten.
Gleichwohl wird auch Neues präsentiert: Direkt fünf Produktionen verschiedener Akteur*innen werden in diesem Winter erstmalig aufgeführt. Dazu zählt unter anderem »LYSISTRATA« vom FORUM für Kreativität & Kommunikation (06.10.). Die Inszenierung der Komödie nach Aristophanes wird konsequent aus weiblicher Sicht erzählt und thematisiert das damalig vorherrschende Frauenbild im Gefüge von Macht und Geld. Auch »KAFKA // FORSCHUNGEN EINES HUNDES« vom spielkollektiv:b feiert im Kulturwinter, am 4. November, seine Premiere. Im Theater-Solo nach Franz Kafkas Erzählung von 1922 nimmt ein Hund das Publikum mit in seine Welt und offenbart dabei seine Ansichten über den Sinn des Seins. Daneben findet am 8. März die Erstaufführung von »ZartBitter« der neuen Produktion des AlarmTheaters statt. Im Wechselspiel von Musik, Gesang, Tanz und Theater werden hier individuelle und kollektive Geschichten des Internationalen Jugendensembles des AlarmTheaters erzählt.
So wartet der Kulturwinter in diesem Jahr ein weiteres Mal mit einem vielfältigen Angebot für das Publikum auf. Ganz unter dem Motto: Alles dreht sich um Kultur!
www.kulturamt-bielefeld.de