Mord in Serie
Heute läuft der letzte Tatort vor der Sommerpause. Wer jetzt einen Krimi-Notstand befürchtet, dem empfehlen wir eine hochkarätige Serie, die (nicht nur) den Sonntagabend retten könnte: die vierte Staffel der Retro-Krimireihe Grantchester.
Rasse, Religion, Rock’n’Roll
Mittlerweile im Jahr 1956 angekommen, befassen sich auch die sechs Episoden der vierten Staffel mit den gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit. Während Detective Inspector Geordie Keating noch mit der Unanständigkeit von „Elvis the Pelvis“ hadert, versetzt eine ganz andere Bewegung aus den USA das beschauliche Grantchester und das Herz des Geistlichen Sidney Chambers in Aufruhr: die schwarze Bürgerrechtsbewegung und mit ihr die Aktivistin Violet Todd. Ihr Streben nach sozialer Gerechtigkeit reißt Sidney aus seiner Lethargie und – dieser Kalauer sei erlaubt – leider auch aus der Serie. Während er mit seiner neuen Liebe nach Amerika geht, versucht Vikar Leonard Finch mehr schlecht als recht in seine Fußstapfen zu treten – beruflich wie auch als Ermittler an der Seite von Geordie. Doch es steht schon ein neuer Pfarrer in den Startlöchern: der junge und moderne Idealist Will Davenport. Stand Geordie Keating als Musicalfan schon Sidneys Faible für Jazz kritisch gegenüber, so ist für ihn Wills Vorliebe für Rock’n’Roll noch unsäglicher. Will Davenport: „Die Menschen fürchten, was sie nicht verstehen: Rasse, Religion, Rock’n‘Roll…“.
Fazit: Wieder einmal gelingt es der brillant besetzten und perfekt ausgestatteten Serie Zeitgeschichte und spannende Fälle aufs Unterhaltsamste zu verknüpfen.