FH Bielefeld bereitet Studierende auf die Digitalisierung vor
Die Pflege gilt häufig als digitalisierungsfern. Doch inzwischen ist die Digitalisierung auch in diesem Berufsfeld angekommen und wird zunehmend berufsrelevant. Die Professorinnen Dr. Änne-Dörte Latteck und Dr. Christa Büker vom Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der Fachhochschule (FH) Bielefeld haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die hochschulisch ausgebildeten Pflegenden auf die zukunftsweisende Arbeit vorzubereiten. „Wir haben gemerkt, dass die Studierenden als ‚digital natives‘ offen für die Digitalisierung sind“, erklärt Latteck.
Mit dem Antrag für die Lehrveranstaltung „Digital Future Skills in Nursing“, was übersetzt so viel wie „Digitale Zukunftskompetenz in der Pflege“ bedeutet, waren die beiden Pflegewissenschaftlerinnen im Programm „Curriculum 4.0.nrw“ des Landes NRW gemeinsam mit dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft erfolgreich. Das Vorhaben wird mit rund 68.000 Euro gefördert. „Wir freuen uns sehr über die Förderung, denn auch wir Lehrenden können mit dem Projekt unser Wissen in dem Bereich erweitern“, so Büker.
Die Lehrveranstaltung soll als Pflichtveranstaltung im sechsten Semester des Bachelorstudiengangs „Pflege“ angeboten werden. Dabei sollen die Studierenden anhand von beruflichen Situationen lernen, digitale Informationen zu sammeln, zu analysieren und zu verwalten sowie den ethischen Umgang mit Daten erproben. „Wir werden in der Pflege in Zukunft immer häufiger mit Themen wie beispielsweise dem Einsatz von Telecare oder sogar Robotik konfrontiert werden. Deshalb wollen wir die Studierende auf den richtigen Umgang mit diesen Technologien vorbereiten“, erklärt Latteck. Auch die Lehrmethoden sollen digitaler werden. „Da geht es dann beispielsweise um Podcasts, Videos und Webinare“, ergänzt Büker. Das Projekt wurde weit vor der Corona-Pandemie geplant. Die aktuelle Situation zeige jedoch sehr akut, wie wichtig digitale Kompetenz auch für Beschäftigte in der Pflege ist. „Natürlich kann man den Beruf nicht vom Homeoffice ausüben. Aber wo immer es möglich ist, sollten jetzt digitale Instrumente zum Einsatz kommen“, findet Latteck.