Mädchenhaus Bielefeld e.V.

Birgit Hoffmann (Geschäftsführung des Bielefelder Mädchenhauses), Jens Hagedorn (stell. Abteilungsleiter Wohnungsbauförderung), Georg Epp (Jugendamtsleiter), Ingo Nürnberger (Sozialdezernent), Michael Pappert (Architekt) sowie Friderun Nippel, Jutta Fechtelkord und Heidi Saarmann (Vorstand Mädchenhaus Bielefeld e.V.) Foto: Mädchenhaus Bielefeld e.V.

Es ist so weit: An der Detmolder Straße entstehen vom Mädchenhaus Bielefeld e.V. neue barrierefreie Räumlichkeiten für die Beratungsstelle, die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat, die Fachstelle Gewaltschutz bei Behinderung sowie zusätzlich geschützter Wohnraum mit Betreuung für bis zu 15 Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderung.

Der Verein Mädchenhaus Bielefeld hat sich in den letzten Jahren auf den Weg gemacht, seine Angebote inklusiv zu erweitern, um alle Mädchen mit und ohne Behinderung teilhaben zu lassen. 2018 konnte die bundesweit erste anonyme barrierefreie Zufluchtsstätte im Mädchenhaus Bielefeld für Mädchen eröffnet werden, im Herbst 2022 soll ein weiterer Meilenstein gelegt werden. ,,Die inklusive Ausrichtung und Öffnung unserer Angebote ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, da Mädchen mit Behinderungen 2 bis 3-mal so häufig von Gewalt betroffen sind“, erklärt Birgit Hoffmann, Geschäftsführung des Mädchenhauses.

An der Detmolder Straße entstehen zum einen 15 barrierefreie Wohnungen für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderung und zum anderen werden die Beratungsstellenangebote des Mädchenhauses wieder an einem Standort vereint, um für die Mädchen kurze Wege und Synergien nutzen zu können. Mit dem Bauprojekt werden Mädchen mit und ohne Behinderung aus Bielefeld und Nordrhein-Westfalen bei Gewalt langfristig und zukunftssicher durch Beratung und Prävention vor Gewalt geschützt. Neben dem Wohnraum, den Beratungsräumen und der Verwaltung entstehen an der Detmolder Straße mehrere Multifunktionsräume, die für Schul- oder Präventionsveranstaltungen oder für professionelle Helfer*innen genutzt werden können.

Alle Räumlichkeiten sind zudem fortan mit dem Fahrstuhl zu erreichen und Personen mit einer Gehbeeinträchtigung können sie von einem nahegelegenen Hochbahnsteig der Straßenbahn aus gut erreichen. ,,Das ist sowohl für die Mädchen als auch für die Mitarbeiterinnen mit Behinderungen bedeutend“, so Birgit Hoffmann, die darauf hinweist, dass die Umsetzung ohne die Förderung aus den Stiftungen der Stiftung Wohlfahrtspflege, des Deutschen Hilfswerks, der Aktion Mensch und den Mitteln der Wohnungsbauförderung NRW nicht möglich gewesen wäre. Auch der Stadt Bielefeld dankte sie an dieser Stelle für die Unterstützung und unkomplizierte Kooperation.

Doch darüber hinaus ist das Mädchenhaus weiterhin auf Spenden angewiesen. ,,Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren eine große Anzahl an Stiftungsmitteln akquirieren können und erhalten aus der Wohnungsbauförderung des Landes Nordrhein­Westfalen und aus KFW-Mitteln Tilgungsnachlässe für unser besonderes Projekt, aber für alle Förderungen sind Eigenmittel erforderlich“, macht Birgit Hoffmann deutlich. Aus diesem Grund startet jetzt auch eine Öffentlichkeitskampagne mit dem Titel „Wir schaffen Raum für alle Mädchen“. Fortan wird mit verschiedenen Aktionen das Bauvorhaben sichtbar gemacht. Gerne können Geschäfte, Apotheken, etc. Plakate für das Mädchenhaus aufhängen.

Mehr Infos unter www.maedchenhaus-bielefeld.de