Die Eroberung des Bildraums – ein multimedialer Dialog
Der Jahresplan 2020 der Produzentengalerie in Bielefeld sah ursprünglich für die Monate April/Mai 2020 die Ausstellung SCHEMEN BEWEGEN vor, in der multimediale Arbeiten von Mona Schäfer (Paderborn) und Andrea Ridder (Bielefeld) gezeigt werden sollten. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen muss die Galerie leider weiterhin geschlossen bleiben. Die Ausstellung ist jedoch bis zum 30. Mai auf der Internetseite der Galerie unter www.produzenten-galerie.de zu sehen.
Künstlerischer Dialog
Mona Schäfer und Andrea Ridder haben sich experimentell mit dem Geheimnis und der Ästhetik bewegter Bilder auseinandergesetzt und gemeinsam eine genreübergreifende Arbeit geschaffen, die sowohl die Zeichnung, Malerei, Installation, Fotografie als auch den Film als Medium impliziert. Kurze Filminstallationen zeigen bizarre, sich bewegende Formen und Linien, die wie von Zauberhand entstehen und in denen ein tiefes Geheimnis verborgen zu sein scheint. Die Resultate des Experiments werden durch Videostandbilder dokumentiert und ergänzt.
„Nichts ist jemals völlig wahr“ – frei nach diesem Zitat von Oskar Wilde, mit dem sich Ridder bereits in den 90er Jahren mit gemalten Fotografien über Spiegelbilder & Scheinrealitäten auseinandergesetzt hatte, sind nun in dieser Gemeinschaftsarbeit bewegte Bilder entstanden, welche die Betrachtenden dazu auffordern, nach der eigenen Interpretation zu suchen. Es beginnt eine filmische Spurensuche, die schließlich in dem Moment unterbrochen wird, in dem aus ästhetischem oder assoziativem Grund die Entscheidung getroffen wird, in der Bewegung innezuhalten, um dann im nächsten Augenblick erneut auf Spurensuche zu gehen.
Mona Schäfer, die an der Kunstakademie Münster und an der Academie voor Beeldende Kunsten in Gent Freie Kunst studiert hat, arbeitet in den Bereichen künstlerische Fotografie, Installation und Zeichnung. Andrea Ridder studierte bei Prof. A. Seyler an der FH Detmold Plastisches Gestalten sowie bei Prof. K.H. Meyer und Jörg Boström an der FH Bielefeld. In ihrer Abschlussarbeit verband sie die beiden Fachbereiche Malerei und Fotografie.
In diesem nun gemeinsam entwickelten Projekt setzen sich die beiden Künstlerinnen mit Experiment, Wahrnehmungsebenen und sinnlicher Erfahrung auseinander. Schemen bewegen sich durch das Bild, die Bewegung zeigt mal einen zögernden, verhaltenen, mal einen energischen, eruptiven Ausdruck. Aus der Bewegung heraus entstehen weiche und zarte Bildräume und abstrakte Formationen, die schließlich dreidimensional anmuten und zu fantasiereichen Assoziationen anregen.