Protestkulturen der 1960er Jahre
Hippies und Hell’s Angels feiern gemeinsam eine Party. Frauen vertrauen nicht mehr dem amerikanischen Traum. Bürgerrechtsbewegung, Umweltproteste, Deutschland vor den 68ern … In dieser Dekade war alles möglich. Auf eine literarische und musikalische Zeitreise in die Protestkulturen dieser Dekade nimmt zeitgeisty am 22. September ab 20 Uhr im Bunker Ulmenwall mit.
Es sind die Jahre 1957 bis 1967, die sich die Gruppe um ihren künstlerischen Leiter Oliver M. Pawlak diesmal vorgenommen hat. Bereits seit Jahren sorgt „zeitgeisty“ mit einer Mischung aus Literatur, Geschichte, Wissen und Livemusik in ganz Ostwestfalen/Lippe immer wieder für volle Auditorien. In diesem Jahr lesen Marja Kersten, Hellmuth Opitz und Nicolas Bröggelwirth unter anderem Texte von Anne Sexton, Günter Grass, Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann und Rachel Carson. Musik gibt es von „Jumbo and the Elephantz“ mit Hits von Bob Dylan, Simon and Garfunkel, den Beatles und Bebop-Jazz von Charlie Parker.
„Es ist schon erstaunlich, wie viel Einfälle man zunächst hat, wie viel Material man sichten, lesen und hören muss“, sagt Pawlak. „Aber am Ende ist es immer wieder erstaunlich, dass das Ergebnis auf der Bühne jeder Jahr aufs Neue mehr ist als die Summer der einzelnen Teile.“
Mit Fördermitteln des Landes und der Kunststiftung NRW wurde deshalb eine neue Online-Wissens-Plattform vom „zeitgeisty“-Projekt erstellt, die „allen Menschen zugänglich sein, aber für die Besucher unserer Shows natürlich von besonderem Interesse sein wird“, so Pawlak. Dort findet man verworfene Ideen, nicht verwendete Texte, längst vergessen geglaubt Musik und eine interaktive Karte sowie Zeitleiste, um tiefer in die Entstehung der einzelnen Programme einzutauchen. Eine handwerklich anspruchsvolle, aber intellektuell barrierefreie Seite des Internets, die zum multimedialen Stöbern, jedoch auch zum Recherchieren, zum Suchen und Treiben einlädt. Und mit welcher Dekade ließe sich in diesem Fall besser beginnen? Tom Wolfe sagte: „Kunst ist Glaube, kein Handwerk“. Ob dieser Satz einer Prüfung standhält?
Karten gibt es ab 14 Euro an den bekannten Vorverkaufsstellen.